(ots) - Donald Trump wird die US-Präsidentschaftswahl nicht
gewinnen. Davon ist der IT-Pionier und Visionär David Gelernter (Jg.
1955) überzeugt. Die Stimmen, die der Immobilienmillionär in den
Vorwahlen erhielt, seien ein Denkzettel an die Politik. Im
Exklusiv-Interview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues
deutschland" (Wochenendausgabe) erläutert Gelernter: "Mit Trump sagen
die Amerikaner den Politikern: 'Die Zeit des Smiling und der Shaking
Hands ist vorbei. Nehmt uns ernst!'". Der New Yorker Baulöwe sei beim
Durchschnittsamerikaner unbeliebt, im Gegensatz zu Bernie Sanders von
den Demokraten: "Er ist ein charming guy, likeable. Er ist
sympathisch, nett, intelligent, man mag ihn. Aber niemand glaubt,
dass er gewählt wird. Er auch nicht." Gelernters persönlicher Favorit
ist jedoch der republikanische Präsidentschaftskandidat Marco Rubio,
Senator aus Florida.
Im "nd"-Gespräch äußert sich der Computerspezialist und Professor
in Yale vor allem über künstliche Intelligenz und die Zukunft der
Computertechnologie. Gelernter warnt von blinder
Fortschrittsgläubigkeit und Abhängigkeit von Computern. "Sie sind
faszinierend. Aber mehr noch die Menschen, die sie entwerfen und
konstruieren, die Fantasie und Kreativität der Menschen. Der
menschliche Geist ist etwas Wunderbares." Das Internet mache vieles
leichter, unterstütze aber auch die Faulheit des 
Menschen. Der
Programmierer von Java ist zudem skeptisch, dass die Menschen stetig
noch leistungsfähigere Computer bauen wollen, "mit einem enormen IQ,
der unsere Vorstellungskraft sprengt. Wozu?" Wichtiger erscheint ihm,
dem seiner Ansicht nach abnehmenden Allgemeinwissen, vor allem unter
der Jugend, mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
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