(ots) - Angesichts der nur langsam voranschreitenden
Überprüfung der griechischen Reformvorhaben durch die Vertreter der
Gläubigerinstitutionen warnt der SYRIZA-Politiker Giorgos Chondros
vor einer erneuten Gefährdung der Euro-Mitgliedschaft seines Landes.
"Wenn wir nicht sehr bald zu einer erfolgreichen Überprüfung kommen,
um dann die vereinbarte Diskussion über den Schuldenschnitt zu
beginnen, dann sind wir möglicherweise wieder bei der Diskussion über
einen Grexit", sagt Chondros im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Montagausgabe). "Wir
erleben leider, dass die Institutionen weiterhin versuchen, alles neu
zu verhandeln. Sie wissen genau, welch wichtige Rolle die Zeit
spielt", verweist das Gründungsmitglied der linken Regierungspartei
SYRIZA auf bald fällig werdende Kreditrückzahlungen.
Um die Schulden zu tilgen, benötigt Griechenlandneue Kredite aus
dem Programm mit dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM).
Voraussetzung für deren Freigabe ist die Zustimmung von
Internationalem Währungsfonds, EU-Kommission und Europäischer
Zentralbank zu mehreren Reformvorschlägen.
Chondros ist sich trotz anhaltender Proteste insbesondere gegen
die geplante Rentenrefrom der Unterstützung der griechischen
Bevölkerung sicher. "Ich finde, dass noch viel zu wenige auf die
Straße gehen. Es sollen viel mehr Menschen demonstrieren und viel
mehr fordern", so der Ethnologe. Es wäre gut für die Regierung, wenn
sie sich bei den Verhandlungen auf die Proteste der Bevölkerung
stützen könnte. "Die Menschen wehren sich hauptsächlich gegen die
Sparpolitik. Und die Sparpolitik ist nicht die Politik von SYRIZA."
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