(firmenpresse) - Treppenlifte sollen Gehbehinderten und Mobilitätseingeschränkten eigentlich dabei helfen, Höhenunterschiede zu überwinden. Doch ein aktuelles Beispiel aus der täglichen Praxis zeigt, dass die Realität oft anders aussieht. In Steinfurt beispielsweise musste die Anschaffung des Treppenlifts in der Stadtbücherei vom Förderverein finanziert werden. Bis der Lift in dem öffentlichen Gebäude aber installiert war, galt es, einige Hürden zu überwinden.
Eine Stadt geht mit gutem Beispiel voran
Für Gehbehinderte sind öffentliche Gebäude häufig ein enormes Problem. Wenn Treppen zu überwinden sind, schaffen sie das nicht ohne fremde Hilfe. Häufig ist es gar nicht möglich, von einem Stockwerk in ein anderes zu gelangen, wenn die Treppen schmal oder eng sind und wenn es keine Gelegenheit gibt, sich festzuhalten. Die Stadtbücherei Steinfurt hat nun kürzlich einen Treppenlift vom Erdgeschoss in das obere Stockwerk installiert. Die ersten Kunden zeigen sich begeistert, vor allem hat die Fahrt auch eine entschleunigende Wirkung, die man im Alltag manchmal so vermisst. Finanziert wurde der Treppenlift vom Förderverein, er hatte sich eingeschaltet, um die Einrichtung auch für Mobilitätseingeschränkte nutzbar zu machen. Am Ende hat es über zwei Jahre gedauert, bis die Bücherei auch von Menschen mit einem Handicap genutzt werden konnte. Bei der feierlichen Eröffnung vor wenigen Tagen zeigten sich die Vertreter der Stadtverwaltung und der Politik dann begeistert. Doch es wurden auch kritische Stimmen laut, denn der Förderverein berichtete immer wieder von großen Problemen, bis das Projekt am Ende umgesetzt und vor allem finanzierbar war.
Öffentliche Gebäude als Herausforderung
Natürlich zeigt das Steinfurter Beispiel, was auch ein kleiner Verein erreichen kann, wenn er in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit sorgt und so die Spendenfreude in der Bevölkerung anregt. Doch die Problematik dahinter gibt zu denken. Öffentlich nutzbare Gebäude sind auch heute noch nicht in jedem Fall für Gehbehinderte und für Mobilitätseingeschränkte nutzbar. Vor allem gibt es oft keinen barrierefreien Zugang. Wenn eine oder mehrere Treppen zu überwinden sind, sehen sich die Betroffenen vor nahezu unlösbare Herausforderungen gestellt. Wenn dann keine fremde Hilfe durch Angehörige oder Angestellte vor Ort vorhanden ist, wird der Besuch in der öffentlichen Einrichtung schlicht unmöglich. Büchereien, Behörden und viele andere Gebäude sind heute noch nicht auf die Nutzung durch Behinderte eingerichtet. Ein Aufzug mit großzügigen Abmessungen, der auch für Rollstuhlfahrer Platz bietet, reicht häufig noch nicht aus, um Höhenunterschiede zu überwinden. Nicht selten ist eine solche Einrichtung baulich auch gar nicht zu installieren.
So sieht die Praxis aus
Im Alltag dürften viele Menschen große Probleme haben, sich in Gebäuden dieser Art zu bewegen. Deutlich wird an dem Beispiel aus Steinfurt auch, dass es meist an der Finanzierung mangelt. Zwar konnten im vorliegenden Fall genügend Spenden eingetrieben werden, um den Treppenlift zu finanzieren, doch solche Finanzierungen sind ein Kraftakt, der von den Betroffenen erst einmal gestemmt werden muss. Im Interesse der Behinderten und der alten Menschen besteht hier Handlungsbedarf, damit öffentliche Gebäude noch stärker auf die Bedürfnisse von Behinderten ausgerichtet werden können. Das darf nicht erst beim Neubau passieren, sondern im Idealfall schon bei einer Sanierung oder im Rahmen einer größeren Umbaumaßnahme.
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