(ots) - Bis zum Abflug des ersten russischen Kampfjets aus
Syrien vergingen nur wenige Stunden. Mit dem Teilrückzug demonstriert
Oberbefehlshaber Putin rasches, entschlossenes und eigenständiges
russisches Handeln. Ebenso hatte der Kreml in Syrien vor sechs
Monaten militärisch eingegriffen. Die Aufgaben der Streitkräfte im
Kampf gegen den Terrorismus seien weitgehend erfüllt, erklärt
Russlands Präsident schnörkellos und gewollt bescheiden. Dabei ist
nicht nur die Lage in dem seit fünf Jahren andauernden blutigen und
zerstörerischen Konflikt gründlich verändert. In einem Gewirr
grundsätzlich widerstreitender und einander ausschließender
Interessen von Mächten und Gruppierungen behauptet Russland die
eigenen. In einem noch auf lange Zeit umstrittenen strategischen Raum
beweist der Kreml Präsenz und Schlagkraft - dem Rivalen USA, dem
Westen insgesamt, der eigenen Bevölkerung und zum Wohle eines
traditionellen Verbündeten. Politisch geschickt weiß sich Putin auch
rechtzeitig von dem Konflikt wieder etwas zu entfernen. Von dem weiß
niemand, wen er noch in seinen Strudel zieht und wie lange er dauert.
Doch der Kreml sendet ein Zeichen des Friedens, das sich nicht
missachten lässt. Die erste Waffenruhe wurde unter Vermittlung
Moskaus und Washingtons erreicht, der Abzug demonstrativ auf den
Beginn einer Runde der Genfer Friedensgespräche gelegt. Die
Botschaft: eine politische Chance für Syrien.
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