(ots) - 200 000 Flüchtlinge als Obergrenze: Dies forderte
erneut der bayerische Scharfmacher Horst Seehofer. Vor ein paar
Jahren zirkulierte ein Papier von Greenpeace, das von 200 000 000
Klimaflüchtlingen bis zum Jahr 2040 ausging. Die Studie wird
mittlerweile kritisiert, weil es immer noch keine belastbaren Zahlen
zu Klimawandel und Migration gibt. Die wenigsten Betroffenen werden
die Möglichkeiten haben, sich auf die Flucht zu begeben. Aber davon
kann ausgegangen werden: Der Teil der Welt, in dem Trinkwasser in
bester Qualität aus den Leitungen sprudelt, wird eine Anziehungskraft
auf all diejenigen ausüben, deren »Trinkwasser« krank macht. Selten
gibt es nur einen einzelnen Grund für Flucht. Wessen Insel aber im
Meer versinkt, wer verdurstet, wer nichts zu essen hat, weil es seit
fünf Jahren nicht mehr geregnet hat, wird aufbrechen auf der Suche
nach - Ãœberleben. Seehofer hat Angst, dass Deutschland die Hauptlast
bei der Aufnahme der Flüchtlinge tragen müsse. Über die
Lastenverteilung sollte man sich mit ihm einmal bei einem Glas Wasser
unterhalten. Und ihm dabei Mittel zur Bekämpfung der
Klimafluchtursachen nahelegen: ein Ende der Subventionierung von
Verbrennungsmotortechnologien, ein Umbau der auf
Treibhausgasemissionen beruhenden Wirtschaft, der Ausbau des
öffentlichen Personenverkehrs... Wasser ist Leben und ein
Menschenrecht, welches vom Klimawandel bedroht ist.
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