(ots) - Damit hat die Mitteldeutschen Regiobahn vermutlich
nicht gerechnet: Dass sie durch ihre Ankündigung, Abteile nur für
Frauen einzurichten, eine neue Aufschrei-Debatte entfacht. Unter dem
Hashtag "Aufschrei" hatten Frauen 2013 über ihre Erfahrungen mit
Alltagssexismus getwittert. An diesem Wochenende berichteten
Betroffene nun unter dem Hashtag "ImZugpassiert" über sexuelle
Belästigung und Sexismus in der Bahn. Die Frage ist, stärkt es das
Sicherheitsgefühl der Frauen oder schafft es erst recht
Verunsicherung, wenn die Bahn extra Räume nur für Frauen anbietet?
Die Antwort ist: Weder noch. Inwieweit sich eine Frau verunsichert
fühlt, sollte jede für sich entscheiden. Denn das Gefühl der
Bedrohung ist subjektiv. Dass die Bahn eine Art Rückzugsraum
anbietet, ist ein begrüßenswerter Vorstoß. Mit "Geschlechtertrennung"
hat das nichts zu tun. Es ist ein Kann- kein Muss-Angebot. Und die
Idee ist ohnehin so neu nicht: In Parkhäusern gibt es schon lange
sogenannte Frauenparkplätze. Fakt ist: Sexismus und sexuelle
Belästigung sind in Deutschland Alltag. Das haben uns Köln und die
Aufschrei-Diskussion bereits deutlich vor Augen geführt.
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