PresseKat - neues deutschland: Alfred Döblins Sohn Stephan: "Unsere Lage im Exil war erniedrigend"

neues deutschland: Alfred Döblins Sohn Stephan: "Unsere Lage im Exil war erniedrigend"

ID: 1340891

(ots) - Der Nachlass von Alfred Döblin erfährt heute große
Wertschätzung - dDie hätte der 1933 aus Deutschland geflohene Autor
jedoch schon damals benötigt. "Wir haben nicht wirklich im Elend
gelebt, aber unsere Lage war doch sehr erniedrigend", berichtet Sohn
Stephan im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
"neues deutschland" (Mittwochausgabe). Stephan Döblin, der den
literarischen Nachlass seines Vaters verwaltet, wuchs zunächst im
französischen, ab 1940 im US-amerikansichen Exil auf und war bald mit
materieller Not konfrontiert. Zwar habe der Vater ständig
geschrieben, "doch hat er nichts damit verdient, was zum Unterhalt
der Familie hätte beitragen können". Darunter, dass Alfred Döblins
Bücher auch nach dem Kriegsende und der Rückkehr nach Europa keinen
Publikumserfolg hatten, habe der Vater sehr gelitten. Bis zu seinem
Lebensende 1957 "war er auf finanzielle Unterstützung aus
verschiedensten Quellen angewiesen". Stephan Döblin, der lange als
Manager in der Industrie gearbeitet hat, kümmert sich nun als Rentner
um das literarische Erbe des Vaters - obwohl er französisch- und
englischsprachig aufwuchs und die Bücher Alfred Döblins nie im
Original lesen konnte. Im Gegensatz zu Alfred Döblin, der den Erfolg
von "Berlin Alexanderplatz" als Fluch empfand, weil dieses Buch all
seine anderen Werke in den Schatten stellte, setzt der Sohn vor allem
auf diesen Roman. Derzeit bemühe er sich um eine Neuübersetzung für
die USA.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Drehstart für Sven Regeners MAGICAL MYSTERY (FOTO) Felix Burda Award kommt nach München.
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 05.04.2016 - 11:53 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1340891
Anzahl Zeichen: 1745

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Kunst und Kultur



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Alfred Döblins Sohn Stephan: "Unsere Lage im Exil war erniedrigend""
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

neues deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von neues deutschland