(ots) - Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) begrüßt
einen Vorstoß im Europäischen Parlament, die Frist für die nationale
Umsetzung der neu gefassten Finanzmarktrichtlinie MiFID II deutlich
zu verlängern. "Es macht keinen Sinn, am ursprünglichen Ablaufplan
festzuhalten", stellt GVB-Vorstand Jürgen Gros im Namen der
bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken fest. Da die
EU-Kommission das Inkrafttreten der Richtlinie um ein Jahr auf Anfang
2018 verschieben will, spreche alles dafür, auch den Zeitplan für die
Übertragung der Regeln in den einzelnen EU-Mitgliedsländern
entsprechend anzupassen.
Der GVB unterstützt deshalb den heute vom Wirtschaftsausschuss des
Europäischen Parlaments beschlossenen Bericht des bayerischen
Abgeordneten Markus Ferber. Der Parlamentarier setzt sich dafür ein,
den nationalen Parlamenten bis zum 3. Juli 2017 Zeit zu geben, um die
erforderlichen Umsetzungsgesetze für MiFID II auf den Weg zu bringen.
Das wären zwölf Monate mehr als ursprünglich vorgesehen.
"Markus Ferber liegt mit seiner Forderung richtig. Wir sind gut
beraten, bei MiFID II den Druck rauszunehmen", so Gros. Eine
Verschiebung helfe, eine durchdachte und sorgfältige Umsetzung der
Richtlinie in den EU-Ländern sicherzustellen. Außerdem könnten dann
auch die sogenannten Durchführungsbestimmungen berücksichtigt werden,
die immer noch nicht vorliegen. Gros: "Wenn MiFID II schon später
kommt, sollten die Gesetzgeber den Zeitgewinn nutzen, um die
Vorschriften sauber in nationale Regeln zu übertragen."
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.291 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 273
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 52.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2015)
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