(ots) - Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Gleitzeit
für Schüler. Keine Wachrüttelkämpfe mehr, keine müden Gesichter am
Frühstückstisch, weniger Konfliktpotenzial am Morgen. Dass sich
Schlafmangel auf die Gesundheit und die Lernfähigkeit von
Jugendlichen auswirkt, belegen mehrere Studien. Würde der Unterricht
in Deutschland später beginnen, könnten besonders ältere Schüler
profitieren - mit besserer Laune, aber auch besseren Noten. Das
Schlafen ist eine verzwickte Angelegenheit. Ältere Menschen, die Zeit
hätten, können oder wollen oft nicht ausschlafen. Jüngere, die gern
liegenbleiben, dürfen nicht. Dabei ist zumindest das Morgengemuffel
der Jugendlichen hausgemacht. Andere Länder machen es besser und
lassen den Unterricht später starten. Gerade für Schüler auf dem
Land, die schon in aller Frühe zum Bus müssen, wäre das eine
Erleichterung. Spätestens mit der Pubertät profitieren alle davon,
denn die innere Uhr verschiebt sich mit den Hormonschüben. Viele
Jugendliche mutieren dann zu Nachteulen und können abends nicht
einschlafen. Konzentration und Leistungsfähigkeit leiden, Gelerntes
wird schlechter behalten. Nur wer den Stoff im Schlaf beherrscht, hat
gute Karten. Weil die meisten Lehrer morgens putzmunter sind und
Schulen gern an bewährten Strukturen festhalten, wird der
Gleitzeit-Unterricht wohl ein süßer Traum bleiben. Schade.
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