(ots) - Der kalifornische Künstler Sandow Birks hat die
vergangenen neun Jahre damit verbracht, den Koran abzuschreiben und
mit Bildern aus dem US-amerikanischen Alltag zu versehen. Entstanden
ist daraus das Buch »American Qur'an«. Das Bemerkenswerte am Koran
sei gewesen, dass er so vertraut wirke, erzählt Sandow im Gespräch
mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Freitagausgabe). Bibel und Koran würden dieselben Geschichten
Geschichten erzählen: "Adam und Eva, Arche Noah, Abraham und Isaak,
Moses und die zehn Gebote, Maria und Jesus. Der Koran ist keine
Geschichte über Mohammed - im ganzen Koran kommt er überhaupt nur
viermal vor".
Der Nicht-Muslim und begeisterte Surfer kam nach eigenen Angaben
beim Wellenreiten auf die Idee, den Koran ins Englische zu übersetzen
und dabei die Suren mit Zeichnungen zu illustrieren, die Motive aus
Ereignissen der jüngsten US-Geschichte bzw. des US-amerikansichen
Alltags zeigen. "Ich habe zehn oder elf lange Reisen in islamische
Regionen der Welt gemacht und es waren immer fantastische Erfahrungen
mit fantastischen Menschen. Später wollte ich einfach mehr über diese
Religion wissen, um die Welt, meine Nachbarn und globale Ereignisse
besser zu verstehen."
Beim Zeichnen sei er sich durchaus über das islamische
Bilderverbot bewusst gewesen, so Sandow weiter. Angst vor negativen
Reaktionen habe er dennoch nie gehabt. Von der muslimischen Community
sei "es durchgehend gelobt" worden, "vor allem von jüngeren
muslimischen US-Amerikanern. Oft danken sie mir, weil mein Buch ihre
US-amerikanische Kultur mit ihrer Religion kombiniere."
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