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Minister Abbas Achundi im stern: "Der Iran steht zu seinen Verpflichtungen" - Zu Deutschland sollen "langfristige wirtschaftliche Beziehungen" aufgebaut werden

ID: 1347129

(ots) - Der iranische Minister für Infrastruktur und
Stadtentwicklung, Abbas Achundi, stellt die Rückzahlung von
Altschulden in Höhe von 500 Millionen US-Dollar an Deutschland in
Aussicht. In einem Exklusiv-Interview mit dem Hamburger Magazin stern
sagte er, die Schulden werde die Islamische Republik an Deutschland
überweisen, sobald geeignete Zahlungswege zur Verfügung stünden: "Das
Geld halten wir bereit", so Achundi.

Der Minister schlägt einen "Gemeinsamen Aktionsplan" für die
Wiederbelebung der Wirtschafts- und Finanzbeziehungen zwischen dem
Iran und der EU vor - unter Ausschluss der USA. Statt aus Sorge vor
den weiter geltenden US-Finanz-Sanktionen gegen sein Land
Zurückhaltung im Umgang mit iranischen Partnern zu üben, sollten
deutsche Banken die US-Behörden um entsprechende Sondergenehmigungen
bitten, sagte Achundi. Und fordert mehr Einsatz zur Klärung der
Rechtslage für Finanztransaktionen mit iranischen Banken, etwa durch
"Handlungsempfehlungen" für die deutschen Geldinstitute.

Das vergangenen Oktober in Kraft getretene Atom-Abkommen, das den
schrittweisen Abbau der internationalen Sanktionen gegen den Iran im
Gegenzug für weitreichende Kontrollen des iranischen Nuklearprogramms
vorsieht, lege die Grundlage für die Rückkehr seines Landes zu einer
historisch gewachsenen Rolle als Mittelmacht im Nahen Osten. "Der
Iran ist der natürliche Mittelpunkt der gesamten Region", sagte
Achundi, "dies ist unser natürlicher Wettbewerbsvorteil."

Während eines zweitätigen Deutschlandbesuches Mitte vergangener
Woche war der iranische Minister unter anderem mit
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD),
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Spitzenmanagern
der deutschen Wirtschaft zusammengetroffen. Anfang Mai will Gabriel
mit 300 deutschen Wirtschaftsvertretern zu seiner zweiten Iran-Reise




seit Unterzeichnung des Atom-Abkommens aufbrechen.

Der Iran wolle in den kommenden Jahren zu einer Drehscheibe für
Transport und Logistik werden und plane dafür Projekte zum Ausbau der
Infrastruktur mit einem Gesamtvolumen von 100 Milliarden US-Dollar,
wie Achundi im stern-Interview bestätigte. Allein 28 Milliarden davon
seien für Ausbau und Modernisierung des Bahnnetzes sowie 28.000 neue
Fracht- und 2500 neue Personen-Waggons veranschlagt. Der
Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen komme hier eine zentrale
Rolle zu. "Wir möchten langfristige wirtschaftliche Beziehungen
aufbauen", sagte er.

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
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Datum: 20.04.2016 - 11:55 Uhr
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