(ots) - "Das System der Lebensmittelproduktion
funktioniert nicht mehr", sagte der schleswig-holsteinische
Landwirtschaftsminister Robert Habeck bei einer Veranstaltung im
Rahmen des ZEIT Kochtags in Berlin. "Die Wegwerfkultur sorgt für eine
Verramschung von Lebensmitteln", so der Grünen-Politiker. Er betonte
in seinem Vortrag die ethische Fragwürdigkeit unseres Verhaltens. Das
System der Lebensmittelproduktion produziere keine Gewinner, so
Habeck weiter. Die Landwirte würden zu wenig verdienen, den Tieren
gehe es nicht gut und den Verbrauchern ebenfalls nicht. Es gehe um
Werte und diese gingen auch durch den Magen.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion unterstrich Prof. Dr.
Harald Lemke, Philosoph und Direktor des Internationalen Forums
Gastrosophie, die Wichtigkeit der Wertedebatte: "Ich positioniere
mich in einem ethischen Sinne, wenn ich ein Stück Fleisch aus dem
Regal ziehe."
Die Veranstaltung "ZEIT Kochtag - Das Festival" fand am
Freitagnachmittag in der Kalkscheune in Berlin statt. Zu den weiteren
Referenten zählten Dilek Kolat, Bürgermeisterin von Berlin, Dr.
Ursula Hudson, Vorstandsvorsitzende Slow Food Deutschland e.V.,
Sternekoch Tim Raue sowie die Köchin und Autorin Sarah Wiener.
Der ZEIT Kochtag steht unter dem Motto "So isst Deutschland" und
soll möglichst viele Menschen dazu anregen, selbst zu kochen und sich
mit ihrem Essen bewusst auseinanderzusetzen. Die bundesweite
Initiative wurde von der Wochenzeitung DIE ZEIT gemeinsam mit dem
Hausgerätehersteller Gaggenau, dem Lebensmittelhändler EDEKA sowie
Slow Food Deutschland e.V. als ideellem Partner ins Leben gerufen.
Das komplette Veranstaltungsprogramm des ZEIT Verlags finden Sie
unter www.zeit-verlagsgruppe.de/veranstaltungen.
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