(ots) - Die deutsche Wirtschaft bleibt
vorsichtig optimistisch - trotz vieler Risiken wie etwa der
Flüchtlingskrise, der europäischen Uneinigkeit sowie den zahlreichen
weltweiten Konflikten. Die Frühjahrsausgabe des Deloitte CFO Survey,
an der 115 Finanzvorstände deutscher Großunternehmen teilnahmen,
zeigt: Die Hälfte der Befragten erwartet in den nächsten zwölf
Monaten eine positive Konjunkturentwicklung, lediglich ein gutes
Zehntel ist skeptisch. Risikofaktoren sind geopolitische Faktoren
(59%) und eine sinkende Auslandsnachfrage (45%). Insgesamt bewegt
sich die Stimmung damit unverändert im positiven Bereich und
unterstreicht die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auch
angesichts einer global unsicheren Lage. Investitionen wollen Firmen
vor allem in die Digitalisierung tätigen. Neben internen Prozessen
zielt die Strategie der deutschen Großunternehmen stark auf die
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen ab. Somit
wird die Digitalisierungsstrategie innovationsorientiert.
"Firmen investieren signifikant mehr in Digitalisierung, wobei
sich der Schwerpunkt verlagert hat: Für 60 Prozent steht
IT-Technologie im Fokus. Dabei geht die Digitalisierung inzwischen
über die Vernetzung von Arbeitsabläufen hinaus: Viele Unternehmen
setzen auf marktgerichtete Initiativen und ergänzen ihre Produkte und
Dienstleistungen durch digitale Angebote", erklärt Rolf Epstein,
Leiter Finance Consulting bei Deloitte.
CFOs glauben an Wachstumschancen
Die Griechenlandkrise und der Einbruch des chinesischen
Aktienmarkts haben im Herbst 2015 für einen drastischen Rückgang der
Konjunkturaussichten gesorgt. Doch bewirkten die steigenden Risiken
keinen nachhaltigen Pessimismus in den deutschen Unternehmen. Die
Stimmung bleibt im positiven Bereich: 50 Prozent der CFOs sind
optimistisch für die Konjunktur in Deutschland in den kommenden zwölf
Monaten.
Externe Unsicherheitsfaktoren dominieren
Auf der anderen Seite schätzt ebenfalls die Hälfte der Befragten
das allgemeine Unsicherheitsniveau als mindestens hoch ein. Weniger
im Hinblick auf nationale Einflüsse: Hier zeigen sich die CFOs kaum
beunruhigt, eine schwächere Binnennachfrage erwarten nur 31 Prozent.
Eine deutlich größere Gefahr sehen Finanzchefs hingegen bei
internationalen Aspekten, vor allem bei geopolitischen Faktoren
(59%), einer geringeren Auslandsnachfrage (45%) sowie schwächeren
Emerging Markets. Besonders ausgeprägt sind diese Befürchtungen in
der verarbeitenden Industrie. Hier bewerten drei Viertel der CFOs
geopolitische Entwicklungen und nachlassende Auslandsnachfrage als
erhebliche Gefahr für ihr Unternehmen.
Geschäftserwartungen neutral bis verhalten positiv
Bei den eigenen Geschäftsaussichten der Unternehmen halten sich
Optimisten und Pessimisten die Waage, zwei Drittel gehen von gleich
bleibenden Perspektiven für ihr Geschäft aus. Auch die
Investitionsneigung verharrt auf Vorjahresniveau - wobei viele
Unternehmen ihre Investments perspektivisch eher erhöhen als senken
wollen. Das gilt ebenfalls für die Beschäftigung: Das Tempo des
Aufbaus geht zwar zurück, die Tendenz bleibt aber grundsätzlich
positiv. Kostensenkungen sind nach wie vor eine strategische
Priorität der CFOs, darüber hinaus nehmen aber vor allem
Innovationsaktivitäten zu - wenn die Risiken beherrschbar erscheinen.
Die Risikobereitschaft der deutschen Unternehmen bleibt niedrig.
Investitionen in die Digitalisierung
Der Investitionsfokus der Firmen hat sich in Richtung
Digitalisierung gewandelt. Dabei stehen die IT, digitale Kompetenzen
der Mitarbeiter sowie F&E im Fokus. Ein Viertel der Unternehmen hat
zudem die Ausgaben für den Aufbau immaterieller Assets,
beispielsweise durch Marketing und Branding, verstärkt. Für CFOs
bedeutet die Digitalisierung sowohl eine strategische Verantwortung
für das Gesamtunternehmen - wobei sich nur ein knappes Drittel als
Treiber der Entwicklung begreift - als auch die Notwendigkeit einer
Umgestaltung der Finanzfunktionen. 55 Prozent konstatieren hier einen
hohen Veränderungsbedarf insbesondere im Hinblick auf Analytics,
Automatisierung und Big-Data-Verarbeitung.
"Das Referendum in Großbritannien und der drohende Brexit sind ein
Unsicherheitsfaktor für Finanzchefs hierzulande. Die Gefahr des
Brexit addiert sich zu den sonstigen politischen Risiken wie der
Schwäche der Emerging Markets. Sollte Großbritannien tatsächlich die
EU verlassen, würde dies die deutschen Finanzchefs in vielfältiger
Weise betreffen, so zum Beispiel in den Bereichen Steuern,
Mitarbeitermobilität oder Wertschöpfungsketten", so Dr. Alexander
Börsch, Leiter Research bei Deloitte.
Den kompletten Report zum Download sowie weiterführende
Informationen finden Sie unter http://ots.de/00XJI.
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