PresseKat - Lausitzer Rundschau: Kein Rat, nirgends Zur Lage der SPD und ihres Vorsitzenden Sigmar Gabriel

Lausitzer Rundschau: Kein Rat, nirgends

Zur Lage der SPD und ihres Vorsitzenden Sigmar Gabriel

ID: 1354553

(ots) - Die SPD ist in der Politik das, was Borussia
Dortmund in der Fußball-Bundesligasaison 2014/15 war: Ganz hoher
Anspruch, aber ganz nah am Abstieg. Da ist die Häme dann besonders
groß. Bei der SPD kommt noch hinzu, dass sie nicht nur von denen
kommt, die sie schon immer nicht leiden konnten, sondern viel
schärfer noch von enttäuschten Verehrern, und das sind viele
Intellektuelle und Medienschaffende nun mal. Dabei muss, wer ehrlich
ist, gerade jetzt auf die Frage, was er der SPD denn Durchschlagendes
raten würde, mit "passe" antworten. Ansonsten kommt Kleinkram heraus,
Vermögenssteuer, kein TTIP und so was. Manchmal auch der Vorschlag
Rot-Rot-Grün zu machen oder eine Ampel oder lieber Erholung in der
Opposition. Und immer: Den Chef austauschen. Würde sich die SPD nach
all dem richten, wäre sie schon lange so tot, wie sie gerade
geschrieben wird. Fakt ist: Die SPD hat früher Fehler gemacht, etwa
bei den Agenda-Reformen. Aber doch nicht so substanzielle, als dass
sie alles erklären würden. Diese Reformen haben außerdem viele
Arbeitsplätze gebracht. Fakt ist auch: Die SPD hat gerade in den
vergangenen Jahren so gut wie alles richtig gemacht, hat Reformfehler
korrigiert, ist wieder sozialer geworden und bei all dem sogar
geschlossen geblieben. Nein, eine wirkliche Erklärung ist in der
Politik der Partei nicht zu finden. Auch nicht in ihrem Personal, wo
es Highlights wie Steinmeier gibt. Gabriel ist zwar sprunghaft, aber
seit wann ist das schlimmer als das Merkelsche Abwarten? Außerdem
hatte die Partei lange keine so identitätsstiftende Seele als Chef
wie ihn. Vielleicht muss man sich einfach an den Gedanken gewöhnen,
dass die Zeit der 40-Prozent-Plus-X-Volksparteien vorbei ist, und
bald auch die der 30-Prozent-Plus-X-Parteien. Nicht nur für die SPD,
auch für die CDU, bei der Angela Merkel diesen Prozess lange




überdecken konnte. Die SPD hat schon zwei Konkurrenzorganisationen
neben sich, Grüne und Linke. Die CDU mit der AfD nun auch eine.
Vielleicht müssen die Volksparteien in Deutschland, von regionalen
Ausnahmen abgesehen, einfach akzeptieren lernen, dass 20 plus X auch
schon was ist und die gute, alte Zeit nicht wiederkommt. Die Milieus
zerfasern, die ideologischen Bindungen verschwinden, die Leute denken
gruppenbezogen und kurzfristig. Eine Stimmungsdemokratie. Ãœbrigens,
nun doch ein Rat an die SPD: Gerade wenn es so ist, kommt es darauf
an, mit dem besten Personal anzutreten, das man hat.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik(at)lr-online.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Mehr links, weniger Mitte Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur SPD
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.05.2016 - 19:59 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1354553
Anzahl Zeichen: 2845

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Cottbus



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Lausitzer Rundschau: Kein Rat, nirgends

Zur Lage der SPD und ihres Vorsitzenden Sigmar Gabriel
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Lausitzer Rundschau (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Lausitzer Rundschau