(ots) - Wer den Papst als »Hurensohn« beleidigt,
Vergewaltigungen verharmlost und offenbar mit Killerkommandos
zusammenarbeitet, um Rauschgifthändler abzuschrecken, hat sich für
ein hohes politisches Amt disqualifiziert. Eigentlich. Aber wenn in
einem Land Korruption, Gewalt und schreiende soziale Ungerechtigkeit
herrschen, ist die Sehnsucht nach starken Männern und einfachen
Lösungen groß. Das war schon in der Vergangenheit so. Rodrigo Duterte
empfiehlt sich - so wie Donald Trump in den USA - mit markigen
Sprüchen als Law- and-Order-Politiker, der Gesetzlose an Fische
verfüttern will. Als Gegenentwurf zum in Verruf geratenen
politischen Establishment - man denke nur an die von Schuhen
besessene Witwe des ehemaligen Präsidenten Ferdinand Marcos -
fasziniert Duterte das philippinische Volk, das ihn liebend gern als
nächsten Präsidenten haben möchte. Mit fragwürdigen Mitteln hat der
71-Jährige als Bürgermeister von Davao die Kriminellen in der Stadt
bekämpft und im ganzen Land Hoffnung auf Ruhe und Sicherheit geweckt.
Wenn ihm das gelingt, wird ihm die Bevölkerung auch die gröbsten
verbalen Aussetzer verzeihen. Wenn nicht, wird er in die Geschichte
eingehen als ein Großmaul, das das politische Klima noch weiter
vergiftet hat.
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