(ots) - Wurde Finanzminister Wolfgang Schäuble heimlich von
Aliens ausgetauscht? Jahrelang führte er im Namen der Schwarzen Null
einen Feldzug gegen das krisengeplagte Griechenland und drängte es im
vergangenen Sommer fast aus der Eurozone. Und nun das: Er sagt auf
einmal ja zu Schuldenerleichterungen für Athen. Doch nüchtern
betrachtet, handelt Schäuble ziemlich logisch. Denn die
Erleichterungen sind kein Zugeständnis an Athen, sondern an den
Internationalen Währungsfonds, den Schäuble als Geldgeberinstanz
unbedingt mit an Bord nehmen will. Zudem will er die
Schuldenerleichterungen erst 2018 haben. Da ist die nächste
Bundestagswahl schon längst gelaufen und der CDU-Veteran vielleicht
gar nicht mehr Finanzminister. Denn nächstes Jahr wird er 75.
Überlegungen über seinen Rückzug aus der Politik sind da mehr als
logisch. Nun den Weg frei zu machen für einen unvermeidlichen
Schuldenschnitt nach der Wahl, ist ein geschickter Schachzug.
Schäuble hält das Thema damit nicht nur für die CDU aus dem
Wahlkampf. Wenn die Sache gut geht, kann er sich den Schuldenschnitt
noch als sein Verdienst anrechnen lassen. Und wenn er 2018 in die
Hose geht, ist Schäuble vermutlich fein raus, weil er nicht mehr
Minister ist. Insofern muss man sich wahrscheinlich erst Gedanken
darüber machen, ob Schäuble von Aliens ausgetauscht wurde, wenn er
Griechenlands Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis für den
Wirtschaftsnobelpreis vorschlägt.
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