(ots) - Vor dem Start in die Vorbereitung zur
Europameisterschaft hat Bundestrainer Joachim Löw Einblicke in seine
mentale Verfassung gewährt. "Sich neu zu beweisen, den Erfolg zu
bestätigen, wieder dieses Gefühl des Sieges in sich zu tragen, das
treibt mich an", erklärt Löw in einem Interview mit dem Hamburger
Magazin stern. "Ich bin schon lange Nationaltrainer, und trotz aller
Test- und Qualifikationsspiele, die wir durchlaufen, sind es
letztlich die Turniere, die für mich den speziellen Reiz ausmachen."
Den in den nächsten Wochen aufkommenden Druck auf sich und seine
Mannschaft begrüßt Löw ausdrücklich. "Ich will diesen Druck erzeugen,
ich brauche ihn selbst, um wieder zur absoluten Leistung zu finden",
so Löw im stern, "in Maßen genieße ich diesen Druck sogar".
Schwer sei es ihm gefallen, das Ausscheiden im Halbfinale der
Europameisterschaft vor vier Jahren zu verarbeiten. Die DFB-Elf
unterlag damals mit 1:2 gegen Italien, und Löw sah sich massiver
Kritik an Taktik und Aufstellung ausgesetzt. "Das musste ich lange
verarbeiten. Ich wollte definitiv eine Zeit lang von Fußball nichts
hören und sehen. Ich habe mich hinterfragt, habe gezweifelt", sagt
Löw im stern. Im Nachhinein hätte er nach eigener Aussage "taktisch
einiges anders machen können". Auch personell habe er sich gefragt,
ob er richtig lag.
Keine Bedenken hat Löw, ob seine Elf nach zwei insgesamt eher
durchwachsenen Jahren noch rechtzeitig in Schwung kommt vor dem mit
der Auftaktpartie gegen die Ukraine am 12. Juni beginnenden Turnier.
"Ich glaube, dass Spieler wie Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats
Hummels, die jetzt mit Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger und Sami
Khedira die Elf mitführen, die Mannschaft auf Kurs bringen. Diese Elf
will Europameister werden."
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