(ots) - Der Ausgang der Bundespräsidentenwahl in
Österreich hat sich auch auf die politische Stimmung in Deutschland
ausgewirkt. Nachdem der Rechtspopulist Hofer überraschend verlor,
stabilisierten sich die Werte für die beiden Parteien der Großen
Koalition in Deutschland.
Im stern-RTL-Wahltrend gewann die Union aus CDU und CSU im
Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu auf 34 Prozent, die
SPD verbesserte sich ebenfalls um einen Punkt auf 21 Prozent. Die AfD
dagegen musste mit einem Rückgang um zwei Prozentpunkte auf 10
Prozent einen spürbaren Dämpfer hinnehmen. Die spätere Äußerung von
AfD-Vize Gauland über den Fußballer Boateng hatte darauf jedoch
keinen Einfluss mehr. Die Grünen büßten einen Prozentpunkt ein und
liegen jetzt bei 13 Prozent, während die Linke weiterhin bei 9
Prozent bleibt und die FDP bei 6 Prozent stagniert. Auf die sonstigen
kleinen Parteien entfallen zusammen 7 Prozent. Der Anteil der
Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.
Bei der Kanzlerpräferenz legte Angela Merkel im Vergleich zur
Vorwoche wieder um zwei Prozentpunkte zu, während Sigmar Gabriels
Wert unverändert bleibt. Mit 46 Prozent liegt Merkel aktuell jetzt 31
Punkte vor Gabriel, den sich nach wie vor 15 Prozent als Kanzler
wünschen.
In einer weiteren Umfrage untersuchte das Forsa-Institut im
Auftrag des stern, wie die Bundesbürger die Zukunft der früheren
Volksparteien CDU/CSU und SPD einschätzen. Demnach glaubt eine große
Mehrheit von 69 Prozent nicht, dass sie wieder zu alter Stärke
zurückfinden, als sie gemeinsam noch rund 80 Prozent der Wähler
hinter sich versammeln konnten. Nur jeder fünfte Befragte (21
Prozent) ist gegenteiliger Auffassung.
43 Prozent aller Wahlberechtigten finden ein politisches System
mit zwei großen Volksparteien und bis zu zwei kleineren Parteien
persönlich besser. Über die Hälfte - nämlich 52 Prozent - präferiert
dagegen ein System mit einer Vielzahl von Parteien, die jeweils
bestimmte Wählergruppen politisch vertreten. Für ein solches
Vielparteiensystem sprechen sich vor allem die 18- bis 29-Jährigen
(73 Prozent) und die 30- bis 44-Jährigen (59 Prozent) aus. Die
Älteren - darunter 56 Prozent der über 59-Jährigen - befürworten eher
das System mit zwei großen Volksparteien und bis zu zwei kleineren
Parteien.
Obwohl eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten persönlich ein
Vielparteiensystem vorzieht, glauben fast zwei Drittel (64 Prozent),
dass es für die Stabilität des politischen Systems besser wäre, wenn
es starke Volksparteien gäbe, die die Interessen einzelner
heterogener Wählergruppen bündeln. Nur eine Minderheit von 30 Prozent
findet, dass ein Vielparteiensystem die politische Stabilität eher
garantiert. Selbst von denen, die persönlich ein Vielparteiensystem
befürworten, meinen 44 Prozent, dass ein System mit zwei
Volksparteien stabiler wäre als das von ihnen präferierte System aus
vielen Parteien.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 23. bis 27.
Mai 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis Volksparteien-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am
25. und 26. Mai 2016 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ
ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte
Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz
liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe
stern-RTL-Wahltrend bzw. stern zur Veröffentlichung frei.
Pressekontakt:
Esther Friede, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
Telefon 040 - 3703 2178,
oder
Matthias Bolhöfer,
RTL-Kommunikation,
Telefon 0221 - 4567 4227 (nur Wahltrend)