(ots) - Mit Frankreich gegen Rumänien geht es los, danach
spielt die Schweiz gegen Albanien, und die Slowakei trifft auf Wales
- das klingt nach der Routine von Qualifikationsspielen. Das ist in
Wirklichkeit aber schon EM-Endrunde. Daran darf man ruhig erinnern.
Auch beim Blick auf die deutsche Vorrundengruppe könnte man auf die
Idee kommen, dass es sich um das Vorspiel auf ein großes Turnier
handelt. Ukraine, Polen, Nordirland, ergänzt um Kasachstan oder
Moldawien, das waren früher deutsche Qualifikationsgegner für Welt-
oder Europameisterschaften. Jetzt sind diese Begegnungen der
Ernstfall, weil die Uefa es so gewollt hat. Von 16 auf 24
Mannschaften hat der europäische Fußballverband die EM aufgebläht.
Jetzt wird zwei Wochen lang jeden Tag an mehreren Orten im Land
gespielt, um das Feld um acht Mannschaften zu reduzieren, damit es
wieder dort ankommt, wo es in den vergangenen Jahren stets gestartet
ist: bei 16 Teams. Das ist einigermaßen absurd. Aber hinter der
Ausweitung steckt Kalkül. Mehr Spiele bedeuten mehr TV-Zeiten, mehr
Aufmerksamkeit, mehr Geld - für die Uefa wie für die nationalen
Verbände. Sehr wahrscheinlich, dass diese Rechnung aufgeht. Wenn man
weiß, dass hierzulande selbst Fußballspiele aus der Regionalliga so
gute Einschaltquoten erzielen, dass sie regelmäßig im Programm
auftauchen, dann ist es möglich, dass auch Vorrundenspiele wie Island
gegen Ungarn oder Schweden gegen Irland ihr Publikum finden. Wer
weiß: Vielleicht ist die Aufstockung ja auch eine Chance auf
überraschende Ergebnisse, mitreißenden Fußball, tolle Tore, damit
auch diese EM das wird, was große Turniere zuletzt fast immer waren:
ein großes Fest.
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