(ots) - Auch trotz einer im Ganzen positiven
Zwischenbilanz warnt der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vor einer
sachfremden Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans zur
nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP). Die am NAP
beteiligten Verbände und Organisationen treffen sich auf Einladung
des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vom
14. bis 16. Juni 2016 in Potsdam zur Halbzeitbewertung.
"Die im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Messung der
Nachhaltigkeit des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln vorgesehenen
Indikatoren zeigen, dass der Pflanzenschutz in Deutschland in den
vergangenen Jahren insgesamt noch nachhaltiger geworden ist", stellt
IVA-Hauptgeschäftsführer Volker Koch-Achelpöhler fest, und resümiert:
"Wir sind damit auf einem guten und richtigen Weg."
Der IVA begrüßt, dass sich der Nationale Aktionsplan konsequent um
die Reduktion von Risiken dreht, die mit dem Einsatz chemischer
Pflanzenschutzmittel einhergehen können. Die naive Vorstellung, dass
man Risikoreduktion mit Mengenreduktion gleichsetzen kann, hat bei
den mitwirkenden Fachleuten bisher keine Rolle gespielt. Der IVA
hofft, dass das auch in Zukunft so bleiben wird.
"Als Manko haben wir schon angemahnt, dass der Nutzen des
chemischen Pflanzenschutzes zu kurz kommt", kritisiert
Koch-Achelpöhler. "Es muss diskutiert werden, wie regulatorische
Rahmenbedingungen zu gestalten sind, um die notwendige
Wirkstoffvielfalt für die gute fachliche Praxis zu erhalten. Auch
Zielkonflikte werden leider oft ausgeblendet: So werden bei
Maßnahmen, die zu geringerer Flächenproduktivität führen, die
Emissionen von Treibhausgasen je Ertragseinheit steigen. Im
Nationalen Aktionsplan sollten daher auch Klimaaspekte
Berücksichtigung finden", so Koch-Achelpöhler weiter.
Für die Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans ist nach
Ansicht des IVA ein klarer Fokus auf Innovationen im Pflanzenschutz,
die zur Nachhaltigkeit beitragen, notwendig. Koch-Achelpöhler: "Die
einseitige Konzentration auf eine Verbots- und
Extensivierungsstrategie würde weder den Anwendern noch der Umwelt
oder dem Verbraucher helfen. Der Nationale Aktionsplan darf nicht zum
Pflanzenschutz-Verhinderungsplan werden. Er muss auch weiterhin einen
ganzheitlichen Ansatz von Nachhaltigkeit verfolgen, der gleichermaßen
und gleichberechtigt wirtschaftliche, soziale und Umweltaspekte
berücksichtigt."
Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
50 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
nachhaltige Landwirtschaft.
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