(ots) - Die Folgen der Ebola-Epidemie im westafrikanischen
Sierra Leone sind noch deutlich spürbar. "Schon vor der Epidemie
hatte Sierra Leone ein schlechtes Gesundheitssystem. Der
Ebola-Ausbruch hat die Situation nochmal verschärft", sagt Dennis
Wellmann, Projektleiter des Straßenkinderprojektes »Pikin Paddy« der
Hilfsorganisation Cap Anamur in Sierra Leone, der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe).
"Zahlreiches medizinisches Personal ist an der Epidemie verstorben.
Im Moment fehlt es an Fachärzten, an Medikamenten und an Material.
Hinzu kommt, dass das System in seiner Verwaltung ineffizient ist und
Korruption den Wiederaufbau behindert", so der 38-Jährige. Die
Epidemie habe "das Land in seiner Entwicklung erneut um Jahre
zurückgeworfen."
Als einziger Ausländer im Programm koordiniert Wellmann in der
Hauptstadt Freetown seit rund einem Jahr 25 Mitarbeiter, darunter
hauptsächlich Betreuer und Sozialarbeiter. Das Ziel der
Hilfsorganisation ist es, Straßenkinder zwischen sechs und 14 Jahren
in ihre Familien zurückzubringen. "Wir fahren nachts hinaus in die
Slums und versuchen, dort Straßenkinder ausfindig zu machen. Wir
fragen die Kinder dann, warum sie auf der Straße leben und nicht bei
ihren Familien. Anschließend bieten wir ihnen an, zu uns ins Projekt
zu kommen", beschreibt er das Vorgehen von "Pikin Paddy".
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