(ots) - Der Publizist Jürgen Todenhöfer, der die
Terrororganisation IS hautnah erlebt hat, hält es für möglich, dass
die Terroristen die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich ins
Visier genommen haben. "Es gibt eine hohe Gefahr, dass es während der
EM zu Anschlägen kommt. Der IS hat im Übrigen sein Ziel, Furcht und
Schrecken zu verbreiten, schon erreicht. Viele Menschen haben Angst",
so Todenhöfer in der Sendung Unter den Linden im Fernsehsender
phoenix (Montag, 13. Juni, 22:15 Uhr). Todenhöfer mahnte jedoch,
angesichts einer tatsächlich bestehenden Terrorbedrohung andere
Entwicklungen aus dem Blickfeld zu verlieren. "Der radikale
Islamismus existiert, aber der radikale Rechtsextremismus in
Deutschland hat eine viel größere Dimension", so Todenhöfer. Seit der
Wiedervereinigung sei auf deutschem Boden kein Deutscher durch
Islamisten getötet worden, dafür aber über 180 Menschen durch Taten
von Rechtsextremisten ums Leben gekommen.
Todenhöfer appellierte, dass die Sicherheitsbehörden IS-Heimkehrer
nicht grundsätzlich unter Generalverdacht stellen sollten. "Ich sehe
unter den Rückkehrern nicht die größte Gefahr. Man muss herausfinden,
wen man wieder integrieren kann und wer gefährlich ist", so
Todenhöfer.
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