(ots) - Die NATO schickt jetzt AWACS gegen den Islamischen
Staat (IS) aus. Helfen die fliegenden Gefechtsstände über Irak und
Syrien gegen Frauen und Männer, die sich Sprengstoffwesten anziehen,
zum Küchenmesser greifen oder mit dem Sturmgewehr Kindergärten,
Kirchen und Kinos besuchen? Extrem faule Killer warten einfach vor
der Haustür eines französischen Polizisten. Wer
öffentlichkeitswirksam morden will, muss nur heimlich Hass tanken,
eine Waffe beschaffen, Opfer auswählen und »Allahu akbar« rufen.
Hilfsweise gilt ein Anruf bei der Polizei-Notfallnummer als
IS-Betrittserklärung. So kann jeder Amokläufer sicher sein, dass
seine Tat - im Erfolgsfall - von der Propaganda des IS in die Welt
trompetet wird. Billiger kann der's nicht haben. Man vergleiche das
nur mal mit dem Aufwand, den die Terrortruppe getrieben hat, als sie
Mordkommandos nach Paris schleuste. Für all jene, die nicht über
Twitter oder WhatsApp direkt von der IS-Zentrale informiert werden,
sind wir Journalisten da. Selbstverständlich vermelden wir die Taten
und nennen den angeblichen Urheber. Das ist unser demokratischer
Auftrag - und ein Dilemma. Der IS kann zudem mit der Verlegergier
nach Auflage und Einschaltquoten rechnen. Und mit der immer
maßloseren Forderung von Politikern nach immer mehr Abbau von
Bürgerrechten. So wird die Tat eines »Irren« Baustein einer äußerst
erfolgreichen Verunsicherungsstrategie. Oh Gott, mein Nachbar hat
heute früh auch so seltsam geschaut ...
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