(ots) - Vor den Neuwahlen in Spanien am 26. Juni hält die
soziale Krise an. "Die Gesellschaft zerfällt heute in drei Teile: Ein
Drittel ist fest beschäftigt, ein zweites Drittel prekär, das letzte
Drittel völlig marginalisiert. Eine politische Einbindung gibt es
heute eigentlich nur noch für das erste Drittel, das von Parteien und
Gewerkschaften repräsentiert wird", sagte David Fernà ndez von der
linksradikalen katalanischen Wahlplattform CUP der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe).
Was einen Politikwechsel in Madrid angeht, macht sich Fernà ndez
keine Illusionen. Selbst wenn das linke Bündnis aus Podemos und
Izquierda Unida auf über 25 Prozent komme, werde sich die
sozialdemokratisch PSOE jedem echten Politikwechsel verweigern: »Die
Sozialdemokratie hat das herrschende ökonomische und politische
Modell in Spanien installiert«, sagt der Genossenschafter, der von
2012 bis 2015 Abgeordneter der CUP im katalanischen Parlament war.
Im Ansatz positiv, aber skeptisch was die Möglichkeiten angeht,
sieht er die kommunalen Linksregierungen von Madrid bis Barcelona.
»Wir dürfen nur eben nicht vergessen, dass sich in Institutionen
nichts ohne massiven gesellschaftlichen Druck bewegen lässt.
Entscheidend für Veränderungen sind immer Bewegungen, die außerhalb
von Institutionen, Staat und Märkten agieren.«
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