(ots) - In der Woche der Abstimmung über den Brexit in
Großbritannien konnten lediglich die Regierungsparteien CDU/CSU und
SPD im stern-RTL-Wahltrend zulegen - die Union um einen Prozentpunkt
auf 34 Prozent und die SPD ebenfalls um einen Punkt auf 22 Prozent.
"Weil dieses Referendum als europäisches Krisensignal wahrgenommen
wurde", so Forsa-Chef Manfred Güllner, "will man jetzt
Verlässlichkeit und Stabilität, und die glaubt man eher in der Großen
Koalition zu finden als in der Opposition." Während die Grünen im
Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt einbüßen auf jetzt 12
Prozent, verharrt die Linke bei 9 und die FDP bei 6 Prozent. Güllner:
"Da die Europafreundlichkeit der Bundesbürger weiterhin ungebrochen
bleibt, kann auch die AfD vom Brexit nicht profitieren." Sie verliert
sogar einen Punkt und kommt auf nun 10 Prozent. Auf die sonstigen
kleinen Parteien entfallen zusammen 7 Prozent. Der Anteil der
Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt weiterhin 29 Prozent.
In einer weiteren Umfrage ermittelte das Forsa-Institut im Auftrag
des stern, welche Auswirkungen die Deutschen vom beschlossenen
EU-Austritt Großbritanniens erwarten. Demnach befürchten zwei Drittel
der Befragten (65 Prozent) ein Erstarken rechter Parteien in Europa,
45 Prozent mögliche Preiserhöhungen und 40 Prozent den Verlust von
Arbeitsplätzen. 38 Prozent der Bundesbürger sorgen sich um eine
Einschränkung der Freizügigkeit und 28 Prozent um eine Gefahr für das
friedliche Zusammenleben in Europa.
Dass sich nach der Brexit-Entscheidung das Verhältnis zwischen
Deutschland und Großbritannien verschlechtern wird, glauben nur 38
Prozent der Befragten, darunter allerdings 61 Prozent der 18- bis
29-Jährigen. Eine Mehrheit von 59 Prozent erwartet jedoch keine
Abkühlung des deutsch-britischen Verhältnisses. Etwas mehr als die
Hälfte der Bundesbürger (52 Prozent) ist der Auffassung, dass die
Brexit-Entscheidung der Briten sich in erster Linie gegen die EU
gerichtet hat, 42 Prozent dagegen meinen, dass sie vor allem ein
Ausdruck des Misstrauen gegen die politischen Eliten im eigenen Land
war.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 20. bis 24.
Juni 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis Brexit-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 24. Juni
2016 im Auftrag des Magazins stern 1005 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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