(ots) - Die Türkei kommt nicht zur Ruhe. Zwölf Anschläge in
den vergangenen zwölf Monaten. Bekannt hat sich zum Anschlag auf den
Flughafen in Istanbul noch niemand und ob sich die Hinweise auf den
Islamischen Staat (IS) als Urheber verdichten, ist noch nicht
ausgemacht. Klar ist nach dem erneuten Terroranschlag in der Türkei:
Präsident Recep Tayyip Erdogan erntet innenpolitisch, was er
außenpolitisch gesät hat. Viele Jahre war die Türkei ein sicherer
Rückzugsort für den IS, da Erdogan die Bekämpfung gemeinsamer Feinde
- ob Kurden oder Syriens Präsident Assad - weit wichtiger war als
einen Beitrag zur Stabilität im Nahen Osten zu leisten.
Lange Zeit hat Erdogan beste Beziehungen mit radikalislamischen
Organisationen gepflegt, neben dem IS auch mit den Muslimbrüdern und
der Hamas. Sein taktisch bedingter außenpolitischer Kurswandel, der
sich gerade in der Versöhnung mit Russlands Präsident Putin
ausdrückt, kommt bei den alten ideologischen Freunden nicht gut an.
Der IS hat das Potenzial, die Türkei zu destabilisieren. Der Anschlag
von Istanbul passte in dieses Muster.
Die Solidarisierungen aus aller Welt à la Frank-Walter Steinmeier
»Wir stehen an der Seite der Türkei« haben einen bitteren
Nachgeschmack. Ob Berlin, London oder Washington: Beim Krieg gegen
die Kurden fällt dem NATO-Bündnispartner keiner in den Arm. Terror
und Gegenterror sind die logischen Folgen, wer auch immer hinter
welchem Anschlag jeweils steckt.
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