(ots) - "Mit dem heute bekannt gewordenen Aus der
steuerlichen Förderung des Wohnungsneubaus hat die Koalition den
Menschen, die in den Ballungsgebieten eine Wohnung suchen, einen
Bärendienst erwiesen. Sie werden weiter suchen müssen. Dass die
Koalition über Details in einem Gesetzentwurf nicht verständigen
kann, der seit Monaten auf dem Tisch liegt, ist ein absolut negatives
Signal für die Bau- und Wohnungswirtschaft, aber vor allem für die
Menschen, die bezahlbaren Wohnraum in den Ballungsgebieten suchen."
Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des
Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, die
heutige Entscheidung der Großen Koalition.
Pakleppa weiter: "Das Hin und Her um die steuerliche Förderung hat
nun Monate lang private Investoren abgeschreckt und zu Attentismus
auf dem Wohnungsmarkt geführt. Mit einer solchen Wohnungsbaupolitik
werden die notwendigen 400.000 neuen Wohnungen jedenfalls nicht auf
den Markt kommen. Die Mieten in den Ballungsräumen werden weiter
steigen. Die Flüchtlinge werden sich auf längere Aufenthalte in
Turnhallen und teuren Containern einrichten müssen."
Im letzten Jahr sind in Deutschland mehr Wohnungen gebaut worden
wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, dennoch bleibt der Wohnungsbau
weit hinter dem Bedarf zurück. Im Jahr 2015 wurden rd. 250.000
Wohnungen fertiggestellt. Bis zum Jahr 2020 sind jedoch jährlich bis
zu 400.000 neue Wohnungen erforderlich, um den erhöhten Bedarf in den
Ballungsräumen und durch den Flüchtlingszuzug zu decken.
"Dem Bau von mehr und vor allem bezahlbaren Wohnungen stehen vor
allem zwei Dinge entgegen: Zum einen die Fülle von Vorschriften,
Verordnungen und Normen, die teure Standards und Anforderungen
vorschreiben. Zum andern warten die Investoren auf einen steuerlichen
Anreiz seitens der Politik. Im Bereich des Vorschriftenwerks ist
bislang wenig geschehen. Nun hat die Koalition auch noch die
angekündigten Steuervorteile für den Wohnungsbau beerdigt. Vor diesem
Hintergrund soll sich niemand über mangelnde Fertigstellungszahlen im
Wohnungsbau und weiter steigende Mieten wundern." So Pakleppa
abschließend.
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