(ots) - Was voller Berechtigung und friedlich in Dallas
begann, endete tödlich: Schwarze, Weiße, Latinos gingen gemeinsam auf
die Straße, weil erneut zwei Afroamerikaner durch Polizeikugeln
gestorben waren. Das sei nicht nur ein Thema der Schwarzen, hat
Präsident Obama danach wieder betont, sondern ein amerikanisches, um
das sich alle Bürger im Land kümmern müssten, um solche Tragödien
künftig zu verhindern. Die Heckenschützen, die dann Polizisten am
Rande der Demonstration in der texanischen Millionen-Stadt regelrecht
hinrichteten, haben auch eine zerrissene Gesellschaft getroffen. Sie
haben das Klima in »Gottes eigenem Land« mit seiner Kultur der Angst,
Wut und Gewalt weiter vergiftet. Auch, weil schnell eine Verbindung
zu den Protesten hergestellt wurde - bis hin zur Frage, ob solche
Demonstrationen gegen den nach wie vor alltäglichen, auch
sozio-ökonomischen Rassismus in den USA in der Konsequenz nicht
verboten gehörten. Die Motive des getöteten mutmaßlichen Haupttäters
klingen verworren: Empörung über die jüngste Polizeigewalt wie über
die Protestorganisation »Black Lives Matter«, das geht nicht nur für
Polizeichef Brown schwer zusammen. Eines aber zeigen die tödlichen
Attacken in Dallas erneut: Gewalt in diesem Ausmaß wird letztlich nur
möglich, weil im Land ein verheerend laxes Waffenrecht herrscht. Auch
das gehört zu den existenziellen Problemen in den USA.
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