(ots) - Die persönlichen Machtkämpfe in der AfD machen die
Partei für ihre Wählerschaft offenbar unattraktiver. "Am Montag und
Dienstag der vergangenen Woche wollten sie noch 9 Prozent wählen",
sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "am Mittwoch und Donnerstag - nach
der Spaltung der baden-württembergischen Landtagsfraktion - lediglich
8 und am Freitag nur noch 7 Prozent." Damit kommt die AfD im
stern-RTL-Wahltrend auf den Wochenmittelwert von 8 Prozent, ein Punkt
weniger als in der Vorwoche und ihr niedrigster Wert in diesem Jahr.
Die Union aus CDU und CSU gewinnt die dritte Woche in Folge einen
Prozentpunkt hinzu und liegt nun bei 36 Prozent. Die SPD legt im
Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte zu auf jetzt 23 Prozent. "Immer
mehr Wahlberechtigte kehren der AfD den Rücken und wenden sich SPD
oder Union zu", registriert Forsa-Chef Güllner, "den Volksparteien
trauen sie wieder stärker zu, mit den Problemen in Deutschland und
Europa fertigzuwerden." Denn auch bei der politischen Kompetenz
können sich sowohl Union als auch SPD um jeweils drei Prozentpunkte
verbessern.
Die Grünen büßen im stern-RTL-Wahltrend einen Punkt ein auf 12
Prozent, die Linke verliert ebenfalls einen und hat 9 Prozent. Die
FDP verharrt weiterhin bei 6 Prozent. Auf die sonstigen kleinen
Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und
Unentschlossenen beträgt nach wie vor 27 Prozent.
In einer weiteren Umfrage untersuchte das Forsa-Institut im
Auftrag des stern, wie die Deutschen die internen
Auseinandersetzungen in der AfD beurteilen. Der Streit um den
Ausschluss eines Abgeordneten, dem Antisemitismus vorgeworfen wird,
hatte in der vergangenen Woche zur Spaltung der
baden-württembergischen AfD-Landtagsfraktion geführt. Der
Parlamentarier Wolfgang Gedeon, um den es dabei ging, verließ die
Fraktion schließlich freiwillig.
Ausgewiesene Judenfeinde aus einer politischen Partei
auszuschließen halten 75 Prozent der Bundesbürger für richtig, nur
eine Minderheit von 15 Prozent will sie dulden. Weil dieser Zwist
aber auch die Konflikte in der AfD-Spitze um Frauke Petry und Jörg
Meuthen befeuert, warnen führende Repräsentanten der AfD schon vor
dem Zerfall der gesamten Partei. Eine klare Mehrheit von 72 Prozent
ist der Auffassung, dass es sich dabei vor allem um persönliche
Machtkämpfe handelt - darunter 83 Prozent der AfD-Anhänger. Nur 13
Prozent aller Befragten führen den Zoff auf einen Richtungsstreit
zurück.
Dass die AfD angesichts dieser Intrigen noch eine Zukunft hat,
bezweifeln 61 Prozent aller Wahlberechtigten - aber nur 14 Prozent
der AfD-Anhänger. 29 Prozent aller Befragten glauben hingegen nicht,
dass die AfD wie andere Parteien am rechten Rand in der
Bedeutungslosigkeit versinkt - darunter 81 Prozent der Sympathisanten
der AfD.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 4. bis 8.
Juli 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis AfD-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 7. und 8.
Juli 2016 im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ
ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte
Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz
liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
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