(ots) - Die Genossenschaften im Freistaat bringen alle
Voraussetzungen mit, um ihren Platz in der digitalen Gesellschaft zu
festigen. Das hat Jürgen Gros, Vorstand des Genossenschaftsverbands
Bayern (GVB), beim 117. Verbandstag heute in Unterschleißheim
deutlich gemacht. Er erinnerte in seiner Rede vor 1.100
Genossenschaftsvertretern sowie Gästen aus Wirtschaft und Politik
daran, dass sich Genossenschaften in den vergangenen 160 Jahren
ständig weiterentwickelt und neue Geschäftsfelder erschlossen haben.
"Oft standen sie an der Spitze der Veränderungen und haben sie mit
innovativen Ideen begleitet", so Gros. Nun sei es ihre Aufgabe, die
Chancen der Digitalisierung zu nutzen und zum Wohle ihrer Kunden und
Mitglieder einzusetzen.
Der GVB-Vorstand machte deutlich, dass er Digitalisierung nicht
als "Revolution", sondern als "evolutionären Prozess" betrachtet.
"Die technische Entwicklung ist kein Tsunami. Sie vollzieht sich in
kleinen Schritten", sagte Gros. Dies erfordere gleichwohl eine
Kultur, die den Mut belohnt, Neues auszuprobieren - auch das sei gute
genossenschaftliche Tradition.
"Jede Genossenschaft ist ein Versprechen auf eine bessere
Zukunft", hielt Gros fest. Auf diese Formel lasse sich der
Satzungsauftrag aller Genossenschaften zurückführen. Auch im
Zeitalter der Digitalisierung gelte dieses Versprechen. Wichtig sei,
die Selbstbestimmung der genossenschaftlichen Kunden zu achten und
sie "nicht als Datenlieferanten, sondern als Personen mit digitaler
Souveränität" zu behandeln, führte Gros aus. Außerdem verwies er
darauf, dass Genossenschaften Unternehmen sind, die sich zu ihrer
Heimat bekennen und Gewinne in ihrer Region investieren. Dieser
Verantwortung gerecht zu werden, garantiere ebenfalls eine bessere
Zukunft.
Der GVB-Verbandstag ist das zentrale Treffen der
Genossenschaftsorganisation in Bayern. Die diesjährige Veranstaltung
stand unter dem Motto "Die digitale Gesellschaft - Strategien,
Chancen, Lernfelder". Neben GVB-Vorstand Jürgen Gros traten als
Redner Dietmar Harhoff, geschäftsführender Direktor des
Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, Thomas Stein,
Geschäftsführer der clowns & helden GmbH und Rainer Schaidnagel,
stellvertretender Vorsitzender des GVB-Verbandsrats, auf. Der
GVB-Verbandsratsvorsitzende Wolfgang Altmüller begrüßte die Besucher.
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.294 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
269 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.025 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 52.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 30.06.2016)
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