PresseKat - Baugewerbe fordert Korrektur bei Wohnimmobilien-Kreditrichtline

Baugewerbe fordert Korrektur bei Wohnimmobilien-Kreditrichtline

ID: 1382690

(ots) - "Die Bundesregierung ist bei der Umsetzung der sog.
Immobilien-Kreditrichtlinie über das Ziel hinaus geschossen. Die
Richtlinie ist erst seit vier Monaten in Kraft, ihre negative Wirkung
zeigt sich schon heute. Junge Familien und ältere Menschen werden
vermehrt von Krediten ausgeschlossen; die einen haben damit keine
Chance Wohneigentum zu bilden, die anderen können ihre Eigenheime
nicht sanieren. Das war ein Schuss in den Ofen!" Dieses Fazit zieht
der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe,
Felix Pakleppa, vier Monate nach Inkrafttreten der
Immobilienkredit-Richtlinie.

Die Überlegungen zu dieser Richtlinie sind vor dem Hintergrund der
Finanzkrise und der Immobilienblase vor allem in Spanien zu sehen. Im
Deutschland besteht diese Gefahr angesichts von mehr als 400.000
fehlender Wohnungen pro Jahr aber nicht.

Ziel der Richtlinie ist es, dass die Finanzierer darauf achten,
dass der Kunde den Kredit über die gesamte Laufzeit zurückzahlen
können muss, wird insbesondere für junge Familien zum Problem, deren
Lebensplanung noch nicht abgeschlossen ist. Sie haben damit geringere
Chancen, Wohneigentum zu bilden, was angesichts der zu erwartenden
niedrigen Renten unhaltbar ist. Gerade Wohneigentum beugt Altersarmut
vor. Aber auch für ältere Menschen wird es schwerer, Kredite z.B. für
Sanierungsmaßnahmen am eigenen Haus zu bekommen.

Der zweite Aspekt der Richtlinie, dass Banken den Wert der
Immobilie nicht berücksichtigen dürfen, führt zu erheblichen
Restriktionen bei den Kreditvergaben.

"Unsere Unternehmen berichten uns vermehrt von Fällen, in denen
Baumaßnahmen geplatzt sind, weil Banken die Kredite nicht gewährten.
Das passt überhaupt nicht zu den Zielen der Energiewende, denn es
muss ja mehr saniert werden und nicht weniger. Und wir brauchen mehr




Wohnungsneubau und nicht weniger." So Pakleppa.

Die ursprüngliche EU-Richtlinie hatte daher auch vorgesehen, dass
die verschärften Regelungen nicht bei Kreditverträgen gelten sollen,
die zum Bau oder zur Renovierung der Wohnimmobilie dienen. "Diesen
Halbsatz hat die Bundesregierung bei der Umsetzung der EU-Richtlinie
in nationales Recht unterschlagen und die jetzige Situation
ausgelöst. Unsere Nachbarn in Österreich waren schlauer. Sie haben
genau diesen Satz übernommen." Kritisiert Pakleppa die
Bundesregierung.

Pakleppa weiter: "Wir fordern daher die Bundesregierung auf, die
Immobilienkreditrichtlinie genau so zu ändern. Das kann kein großer
Aufwand sein. In Zeiten, in denen die EZB immer mehr Geld in den
Markt pumpt und Negativzinsen die Banken zu verstärkter Kreditvergabe
animieren sollen, passiert genau das Gegenteil: Steigende
Eigenkapitalforderungen, mehr Dokumentation und Sicherheiten in Folge
von Basel III und nun auch noch Haftungsrisiken bei fehlerhafter
Beratung - alles Faktoren, die die Kreditvergabe einschränken."



Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein(at)zdb.de


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Datum: 22.07.2016 - 13:25 Uhr
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