(ots) - War es am Ende womöglich der eindringliche Appell
von Michail Gorbatschow, der das IOC weichgespült hat? Der "betrübte"
Friedensnobelpreisträger höchstpersönlich hatte das Internationale
Olympische Komitee noch flugs angefleht, die russischen Sportler
nicht komplett von Olympia auszuschließen, um nicht Unschuldige
mitzubestrafen. Tatsächlich nimmt das IOC nun Abstand von der
härtesten aller Maßnahmen und wälzt die Entscheidung ab auf die
einzelnen internationalen Verbände. Russland freut's, auch "Gorbi".
Der 85-Jährige ist sehr dafür, das Übel Doping auszurotten, wie er
betonte. Diese riesengroße Chance dürfte das IOC mit seiner
Wischi-Waschi-Entscheidung allerdings vertan haben. Russischer
Dopingsumpf in 20 von 28 Sommersportarten - was hätte es denn noch
bedurft, um knallhart durchzugreifen? Mittels eines richtig
schmerzhaften Schnittes hätte das IOC den Startschuss zum Großputz
geben können und noch dazu ein Abschreckungssignal an andere
potenzielle Dopingnationen senden können. Das Internationale
Olympische Komitee habe sich bei seiner Entscheidung an die Regeln
gehalten, heißt es. Sollte daran die Hoffnung geknüpft sein, dass
sich eben jenen Geboten auch Sportler unterwerfen mögen, ist die
reichlich naiv.
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