(ots) - Die EU hinkt beim Klimaschutz hinterher,
kritisieren Umweltverbände. Mit dem kürzlich von der Kommission
vorgestellten Programm verpasse es Brüssel, seine Klimaziele mit den
beim internationalen Gipfel in Paris vereinbarten in Einklang zu
bringen. Denn: "Die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs von
2014, auf die sich die Kommission bezieht, sind seit dem Pariser
Klimagipfel von Dezember 2015 hoffnungslos überholt", schreibt Antje
Mensen, EU-Koordinatorin beim Deutschen Naturschutzring (DNR), in
einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues
deutschland" (Mittwochausgabe). "Anstatt eine positive Geschichte zu
den Chancen durch mehr Klimaschutz zu erzählen, geht die Kommission
den Weg des vermeintlich geringsten Widerstandes und bietet den
Mitgliedsstaaten gleich mehrere Rechentricks, um sich ihre
Klimabilanz schönzurechnen", so Mensen.
Nun seien die EU-Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament
gefragt, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ernst zu nehmen und
den Vorschlag der Kommission deutlich zu verbessern. Statt
Verteilungskämpfen zwischen den Ländern brauche es eine Debatte
darüber, wie mehr für das Klima getan werden kann und sich auch die
dringend notwendige Wende in den Sektoren Verkehr, Gebäude und
Landwirtschaft vorantreiben lässt. "Denn", schreibt Mensen, "der
Umbau muss erfolgen, und die Länder, die ihn jetzt proaktiv
gestalten, werden in ein paar Jahren von sauberer Luft,
lebenswerteren Städten, bezahlbaren Energierechnungen und besserem
Essen profitieren können."
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722