(ots) - Die "Märkische Oderzeitung" aus
Frankfurt(Oder) sendet Ihnen vorab eine Meldung aus ihrer
Montagausgabe über ein Interview mit dem Rentenexperten Gert Wagner.
Bei Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.
Frankfurt(Oder (MOZ) Das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung hat vor überzogenen Hoffnungen im Zusammenhang
mit einer Rentenreform gewarnt. Vor allem bei einer möglichen
Angleichung der Ostrenten an das Westniveau gebe es keine Lösung, die
von allen als gerecht empfunden werde, sagt der Rentenexperte Gert
Wagner in einem Interview mit der "Märkischen Oderzeitung". Eine
Angleichung würde vor allem den Älteren helfen. Auf die heutigen
Erwerbstätigen in den neuen Ländern kämen dagegen niedrigere
Rentenansprüche zu, da die Hochwertung ihrer Beiträge wegfalle. Nach
seiner Auffassung müsse ein politischer Kompromiss gefunden: Denn
auch ohne Reform würden sich viele im Osten "entwertet" fühlen.
Wagner kann zudem keine Ungerechtigkeiten erkennen: "Wer zur Zeit der
Einheit schon in Rente war oder kurz danach in Rente gegangen ist,
hat im Vergleich zur DDR gewaltig gewonnen." Trotzdem seien Rentner
in Ostdeutschland am unzufriedensten. Nach seiner Auffassung gebe es
in dieser Gruppe eher ein "Unbehagen", dass ihre Lebensleistung
angezweifelt werde.
Den dringendsten Reformbedarf erkennt der Experte bei
Selbstständigen, Beziehern niedriger Einkommen sowie Menschen mit
großen Unterbrechungen im Erwerbsleben. "Da sehe ich die
Legitimierung der gesetzlichen Rente viel mehr in Frage gestellt als
beim Rentenniveau, bei dem ich persönlich keinen akute Reformbedarf
sehe."
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