(ots) - Den wiederholt geäußerten Vorwurf, die
Terroranschläge von Würzburg und Ansbach seien auch auf die
Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel zurückzuführen, weist
eine breite Mehrheit von 69 Prozent der Deutschen zurück. Nach einer
Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin stern hält nur eine
Minderheit von 28 Prozent diese Schuldzuweisung für berechtigt -
darunter allerdings 78 Prozent der Wähler der AfD.
Die Anhänger aller anderen Parteien sind mehrheitlich der
Auffassung, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Anschlägen und
Merkels Flüchtlingspolitik gibt. Auch zwei Drittel (67 Prozent) der
Sympathisanten der CSU sprechen die Kanzlerin von diesem Vorwurf
frei. CSU-Chef Horst Seehofer hatte Merkel nach den Gewalttaten in
Bayern erneut scharf kritisiert.
Aktuell gehen 46 Prozent der Bundesbürger davon aus, dass die
deutschen Sicherheitsbehörden ausreichend vorbereitet und
ausgestattet sind, um ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu
gewährleisten. 50 Prozent der Befragten bezweifeln das - darunter 80
Prozent der AfD-Anhänger. Nach dem Attentat in Nizza meinten nur 42
Prozent der Deutschen, dass die hiesigen Sicherheitsbehörden
ausreichend gegen solche Anschläge gewappnet seien. Dass das Zutrauen
inzwischen etwas gestiegen ist, dürfte auch an der besonnenen Arbeit
der Polizei nach dem Amoklauf in München liegen.
Von den gerade diskutierten Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit
in Deutschland steht für die Bundesbürger eine personelle Verstärkung
und bessere Ausrüstung der Polizei an erster Stelle (89 Prozent).
Eine schnellere Abschiebung von abgewiesenen Asylbewerber befürworten
laut stern-Umfrage 76 Prozent, strengere Kontrollen an den Grenzen 73
Prozent. Für die Abschiebung von straffällig gewordenen Asylbewerbern
auch in Krisengebiete sprechen sich 72 Prozent der Befragten aus, für
den zusätzlichen Einsatz der Bundeswehr im Inland bei einem
terroristischen Angriff 65 Prozent. Lediglich 50 Prozent halten die
Überwachung von Flüchtlingsheimen für eine sinnvolle Maßnahme, die
Sicherheit im Land bestmöglich zu gewährleisten.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 28. und 29. Juli 2016
im Auftrag des Magazins stern 1007 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.
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Tamara Kieserg, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
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