(ots) - Die Grünen-Politikerin Marieluise Beck, Obfrau im
Auswärtigen Ausschuss und osteuropa-politische Sprecherin ihrer
Fraktion, wird nicht wieder für den Bundestag kandidieren. Das
berichtet der "Weser-Kurier" (Freitagausgabe). In einem vierseitigen
Schreiben an ihre Bremer Parteifreunde, das der Zeitung vorliegt,
begründet die 64-Jährige ihren Schritt mit dem mangelnden Rückhalt im
Landesverband. "Es ist kein Geheimnis, dass ich meine Arbeit als
Abgeordnete gerne fortsetzen würde", schreibt Beck. Sie müsse jedoch
"zur Kenntnis nehmen, dass Teile der Partei in Bremen finden, dass es
Zeit für einen Wechsel ist". Damit verlässt die letzte
Grünen-Politikerin, die bereits 1983 der ersten Bundestagsfraktion
dieser Partei angehörte, das Parlament.
Beck schreibt, sie wolle sich "gegen maßgebliche Kräfte des Bremer
grünen Establishments" nicht erneut in eine Kampfkandidatur um das
Mandat begeben. Schon vor vier Jahren setzte sie sich nur knapp gegen
die 49-jährige Ärztin Kirsten Kappert-Gonther durch. Die
stellvertretende Fraktionsvorsitzende in der Bremischen Bürgerschaft
hat bereits angekündigt, erneut für den Bundestag zu kandidieren.
Beck gehört dem Bundestag nun in der achten Legislaturperiode an.
Sie profilierte sich vor allem als Außenpolitikerin, die sich für
Bürgerrechtler und Oppositionelle in Russland und Weißrussland
einsetzt. In der Ukraine-Krise kritisierte sie mehrfach die
Expansionspolitik des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In der
ersten rot-grünen Bundesregierung war sie von 1998 bis 2002
Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration,
anschließend bis 2005 Parlamentarische Staatssekretärin im
Familienministerium. Heute gehört sie unter anderem dem
Lenkungsausschuss des deutsch-russischen Petersburger Dialogs an.
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