Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Strafgeld in Restaurants
(ots) - Manche Zeitgenossen wüten am Buffet, als gäbe es
kein Morgen. Mit bergehohen Portionen beladen, wanken sie vom Tresen
zurück an ihren Tisch - und hinterher stellt sich heraus, dass die
Augen größer waren als der Magen, und die Kellner müssen halb volle
Teller entsorgen. Lebensmittelverschwendung ist wohl ein zu
harmloses Wort für diese Attitüde. Man muss gar nicht Not und Elend
in der Dritten Welt im Blick haben und auch nicht (in diesen Tagen)
die Hungernden in Aleppo, um die Wegwerfmentalität, die sich nicht
zuletzt in unseren Haushalten entwickelt hat, als Zynismus zu
erkennen. Wenn jeder Bundesbürger rechnerisch fast ein halbes Pfund
Essbares in den Müll wirft - täglich! -, dann sprechen wir nicht
bloß von Gedankenlosigkeit, dann sind fundamentale Maßstäbe
verrutscht. Dass Gastronomen ein Zeichen gegen diesen Zynismus
setzen, ist zu begrüßen. Bemerkenswert, dass die Mahnung an die
Gierigen noch im Erwachsenenalter nötig ist. Die Regeln einer
zivilisierten Gesellschaft hätten ja bereits in der Familie eingeübt
werden müssen. Von Kindesbeinen an. Dann würde es auch (nicht nur) am
Buffet klappen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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Datum: 16.08.2016 - 21:30 Uhr
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