(ots) - Am besten mal auf der Wümme paddeln. Dann merkt man
es. Der Tidenhub ist so gewaltig, dass der Fluss binnen Stunden zum
Trog wird. An den Ufern liegen mächtige Wurzeln bloß, eine Frage der
Zeit, bis die Bäume kippen. So passiert es, wenn das Wasser eine
Welle macht - die Folge von Vertiefung. Seit die Weser mehr und mehr
zum Kanal verkommen ist, geht es auch den Nebenarmen schlecht. An den
Brücken in Bremen wird zwischen Ebbe und Flut ein Unterschied von
mehr als vier Metern gemessen, er lag mal bei 40 Zentimetern. Wie
soll die Natur das aushalten? Und doch wird seit Jahren geplant, die
Weser ein weiteres Mal auszubaggern - wegen der Häfen, damit auch
große Schiffe anlegen können. So nachvollziehbar solche
wirtschaftlichen Interessen sind, trotzdem könnte man mit ihnen doch
auch mal intelligenter umgehen. Es ist das alte Lied, oft gesungen:
Deutschland sollte sich im Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen als
ein einziger Hafenstandort begreifen und danach die Rollen verteilen.
Die großen Pötte nach Wilhelmshaven, denn da gehören sie hin. Elbe
und Weser könnte man dann endlich in Ruhe lassen.
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