(ots) - Disziplin und Arbeitsmoral musste Carlo Ancelotti
früh lernen, als Sohn armer Bauern in Norditalien. "Wir arbeiteten
sehr hart, vor allem mein Vater und mein Großvater: von morgens um
vier Uhr bis manchmal abends um acht Uhr", erinnert sich der neue
Bayern-Trainer in der aktuellen Ausgabe des stern. "Auch sonntags, da
konnte ich nicht einfach freimachen, meinen besten Anzug anziehen und
ausgehen, sondern da musste ich melken."
Sein Vater habe auch seinen gelassenen Führungsstil geprägt. "Mir
gefällt die Vorstellung nicht, dass ich als Trainer über den Spielern
stehe", sagt Ancelotti in dem stern-Interview. "Mit ihnen auch einmal
abends essen zu gehen, ein paar Gläser Wein zu trinken, das alles
führt dazu, dass Barrieren abgebaut werden." Bald möchte er seine
Stars zu Sternekoch Alfons Schuhbeck ausführen.
Von seinen letzten Stationen in Madrid, Paris und Mailand ist
Ancelotti die Arbeit mit Superstars gewohnt. Schwer sei ihm das nie
gefallen, im Gegenteil: "Es ist immer einfacher, Weltklassespieler zu
trainieren." Spieler wie Cristiano Ronaldo oder Zlatan Ibrahimovic
arbeiteten entgegen ihres Images härter als die meisten anderen - und
gäben immer alles für ihre Mannschaft.
Ancelottis Arbeit fußt auf Vertrauen statt auf Gehorsam und Angst,
sagt er dem stern. Die ruhige Art des Trainers dürften seine Spieler
aber nicht mit Schwäche verwechseln. "Ich möchte absoluten Respekt,
der Teamgeist steht über allem", warnt Ancelotti. "Wenn sich einer
meiner Spieler nicht respektvoll verhält, greife ich hart durch."
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