(ots) - Das Ende der Bremer Landesbank als Bremisches
Institut ist besiegelt. Ist es ein Ende mit Schrecken? Dazu gibt es
zwei verschiedene Lesarten. Der Komplettverkauf an die NordLB komme
einem finanziellen Desaster für Bremen gleich, lautet die eine - und
einem politischen für den Senat. Schließlich steckte das Land fast
eine halbe Milliarde Euro in das Institut. Davon ist der größere Teil
verloren. Schuld sind Bankvorstände mit ihrer Schönfärberei, so die
berechtigte Kritik. Und auch eine Finanzsenatorin, die als
Aufrichtsratschefin Risiken im Schiffsgeschäft nicht ernst genug
genommen oder ausgeblendet hat. Die andere geht so: Bremen kann froh
sein, den Ausstieg aus dieser maroden Bank gefunden zu haben. Hier
müssen die Steuerzahler nicht mehr befürchten, für viele Milliarden
fauler Schiffskredite zu haften. Und immerhin hat Bremen für sein
"Abenteuer" Landesbank auch kassiert: Zinsen für die stille Einlage,
Ausschüttungen für die Anteile, Steuern. Sicher. Trotzdem ist es mehr
als schräg, Bremens Landesbank-Beteiligung als cleveres Geschäft
darzustellen. Clever wäre es gewesen, den Anteil rechtzeitig zu
verkaufen - nicht erst zu einem Zeitpunkt, da das Institut mit dem
Rücken zur Wand steht. Nach dem Ende der Finanzkrise wäre ein solcher
Zeitpunkt gewesen. Doch dazu hätte es wirtschaftliche Weitsicht
gebraucht.
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