Weser-Kurier: Kommentar von Thorsten Waterkampüber die Bedeutung der Paralympics
(ots) - Kennen Sie Michael Teuber? Sagt Ihnen der Name
Edina Müller etwas? Wahrscheinlich nicht. Beide gehören zu den
erfolgreichsten Sportlern Deutschlands, hoch dekorierte Athleten,
deren augenfälliges Handicap eine körperliche Versehrtheit ist. Beide
sind querschnittgelähmt, beide starten deshalb bei den Paralympics in
Rio. Und damit unter dem weitgehenden Desinteresse eines
Sportpublikums, das olympisches Gold goutiert und paralympisches Gold
negiert. Mit dem Handicap der Anerkennung ihrer Leistungen werden
paralympische Athleten leben müssen. Sie sind in der öffentlichen
Wahrnehmung Hochleistungssportler zweiter Klasse. Und doch ist es
gerade ihre Schattenpräsenz im Weltspitzensport, der behinderten
Breitensportlern die Tür zur Teilhabe am ganz normalen
Sportvereinsleben geöffnet hat. Es gibt Handicap-Fußballmannschaften,
die am regulären Spielbetrieb teilnehmen. Es gibt gemischte
Sportgruppen in Tischtennis, gemeinsamen Radsport, selbst inklusiven
Golfsport. Handicap-Sport ist längst auf lokaler Ebene angekommen.
Auch dank der Paralympics. Ohne sie gäbe es überhaupt keine
Öffentlichkeit für Sport mit Handicap.
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Datum: 07.09.2016 - 20:46 Uhr
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