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BVR: CRR muss auch unter Basel IV gemäß Forderung des ECON-Initiativberichts Erleichterungen für die Finanzierung des Mittelstands fortführen

ID: 1400036

(ots) - Mit Blick auf die heutige Aussprache im Plenum des
Europäischen Parlaments sowie dessen Abstimmung am morgigen 15.
September 2016 über den ECON-Initiativbericht des Berichterstatters
Othmar Karas über den "Zugang von kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU) zu Finanzmitteln und die Diversifizierung der
Finanzierungsquellen von KMU in einer Kapitalmarktunion" erklärt
Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR):

"Mittelständische Unternehmen in Europa stehen für Wachstum,
Beschäftigung und Innovation; sie benötigen einen ungehinderten
Zugang zu Bankkrediten. Die europäische Umsetzung des Baseler
Regelwerks (Capital Requirements Regulation, CRR) beinhaltet aktuell
sehr berechtigte Erleichterungen für die Mittelstandsfinanzierung in
Form eines Unterstützungsfaktors für kleine und mittlere Unternehmen.
Dass diese auch bei der Umsetzung des vom Baseler Ausschuss geplanten
aktualisierten Regelwerks Basel IV zwingend beibehalten werden
müssen, hat auch der ECON Ende Juni in seinem Initiativbericht zu
Recht bekräftigt. Er greift damit eine der zentralen Forderungen des
BVR auf."

In Artikel 501 der CRR ist bislang festgeschrieben, dass
Eigenmittelanforderungen für das Kreditrisiko von Forderungen an KMU
mit dem Faktor 0,7619 multipliziert werden. Dieser Faktor trägt - so
betont auch der ECON-Initiativbericht - entscheidend dazu bei, dass
die Kreditvergabe von Banken an KMU sichergestellt und gefördert
wird.

Wichtige Rolle kleiner und mittlerer Institute anerkannt

Erfreulich ist aus Sicht des BVR ebenfalls, dass der ECON-Bericht
die besondere Rolle von kleinen Regionalbanken als Finanzierer
kleiner und mittlerer Unternehmen mit ihren langjährigen
Geschäftsbeziehungen hervorhebt. "Mittelstandskredite werden auch in




Zukunft die wichtigste externe Finanzierungsquelle für KMU bleiben",
so Hofmann. Allerdings sei die Einschätzung des Berichts, dass KMU
dadurch besonders anfällig im Falle einer restriktiveren
Kreditvergabepolitik seien, zu undifferenziert. "Gerade in der
Finanzmarktkrise haben die dezentral organisierten Finanzgruppen wie
die Genossenschaftsbanken eine stabile Kreditversorgung
gewährleistet, als sich andere Bankengruppen oft mit Krediten
zurückhielten. Zudem weisen gerade in Deutschland viele KMU eine gute
Eigenkapitalausstattung auf", unterstreicht Hofmann.

Die Initiative zur Verbesserung der Verfügbarkeit von
standardisierten und transparenten KMU-Kreditinformationen zur
Gewinnung von Investoren für KMU wird aus Sicht des BVR dem
Mittelstand nicht gerecht, da mittelständische Unternehmen in der
Regel nicht die Kapitalmarktfinanzierung nutzen werden. Der Ansatz,
dass mit Hilfe des Rating-Feedbacks der Bank KMU Hilfen für
Nichtbankfinanzierung erhalten, lehnt der BVR ab. Die Forderung des
Ausschusses nach einer europäischen Datenbank für Banken, Investoren,
Bankenaufsicht und andere mit Informationen zu Geschäftsstrategien
und Finanzierungsbedürfnissen von KMU, in die KMU freiwillig Daten
eingeben, ist nicht zielführend. Die Informationen lassen sich am
besten im Rahmen der unmittelbaren Geschäftsbeziehung zwischen Bank
und Kunde ermitteln und sollten auch nicht Dritten zur Verfügung
stehen.

Link zum Initiativbericht des Ausschusses für Wirtschaft und
Währung (ECON): http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=
-//EP//NONSGML+REPORT+A8-2016-0222+0+DOC+PDF+V0//DE



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Datum: 14.09.2016 - 12:03 Uhr
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