(ots) - Wenn es heute deutlich mehr Teilzeitarbeit als
noch zu Zeiten der deutschen Wiedervereinigung gibt, so ist das
zunächst einmal ein Grund zur Freude. Denn vor allem in den alten
Bundesländern sind dadurch viele Frauen überhaupt erst einmal ins
Arbeitsleben gekommen. Frauen, die ansonsten hätten daheim bleiben
müssen, um den Haushalt zu schmeißen, so wie es das überkommene
Rollenverständnis der Geschlechter vorsah. Inzwischen geben sich vor
allem Frauen nicht mehr nur mit wenigen Arbeitsstunden zufrieden.
Manche würden gern auf Vollzeit umsatteln, der größte Teil aber würde
seine Teilzeit gern aufstocken. Das belegen zahlreiche
Untersuchungen. Zieht man die gängige Definition in Betracht, wonach
Teilzeit alles meint, was unterhalb der üblichen vollen
Wochenarbeitszeit in einem Betrieb liegt, dann ist hier tatsächlich
noch viel Luft nach oben. Darauf müssen vor allem die Unternehmen
reagieren, indem sie die Arbeit neu organisieren. Warum zum Beispiel
nicht auch stärker von zu Hause schaffen, wenn sich Beruf und Familie
dadurch besser vereinbaren lassen? Der Anwesenheitswahn in vielen
Büros ist immer noch zu stark verbreitet.
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