(ots) - Seltsam: Da will der neue Chef des
Bayer-Konzerns mit dem Kauf des Branchenschmuddelkindes Monsanto doch
nur die wachsende Weltbevölkerung vom Hungertod bewahren. Jedenfalls
sagt er das. Und dann muss er sich ausgerechnet von den kirchlichen
Hilfswerken die schärfste Kritik gefallen lassen. Zu Recht!
Diejenigen, die Hunger und Unterernährung vor Ort bekämpfen,
wissen sehr wohl, dass es den Agrarchemie-Riesen nicht um Ernährung
geht. Sie sehen schlicht ein gutes Geschäft, wenn sie mehr Saatgut
und Pflanzenschutz verkaufen können.
Das Geschäftsmodell heißt Grüne Gentechnik. Sie setzt die Bauern
unter Druck, indem sie zunächst verspricht, die Erträge zu steigern.
Dafür verschulden sich die Landwirte sogar. Das dicke Ende kommt
später, wenn es keine natürlichen Alternativen etwa der
Saatvermehrung mehr gibt. Dann können die Konzerne auf Monokulturen
ihr Monopol ausspielen. Monsanto hat es vorgemacht und damit etwa in
Indien Kleinbauern massenhaft in den Selbstmord getrieben. Leider
wird dies bei der Überprüfung durch die Kartellämter keine Rolle
spielen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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