(ots) - Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte will
seinen kompromisslosen Feldzug gegen die Drogenkriminalität um ein
halbes Jahr verlängern. "Das kann kein Weg sein. Es ist leider wahr,
dass jeden Tag Menschen zu Opfern außergerichtlicher Tötungen werden:
Seit seinem Amtsantritt Ende Juni waren das mehr als 2500 Menschen -
in zweieinhalb Monaten", erklärte Joeven Reyes Escober in der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Dienstagausgabe). 3,7 Millionen Menschen unter den rund 100
Millionen Philippinos gelten als drogenabhängig. "Allein die
Dimension des Problems zeigt, dass ihm mit außergerichtlichen
Tötungen nicht beizukommen ist. Es muss mit rechtsstaatlichen Mitteln
vorgegangen werden, mit einer verbesserten Polizei, mit Prozessen vor
Gericht", sagt die Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation
Sulong CARHRIHL.
"95 Prozent sind städtische Arme, gehören den Ärmsten der Armen
aus den Slumgegenden an", führt Reyes Escober aus. Sie sieht wie
viele Menschenrechtler Dutertes Kampf gegen die Drogen als einen
verkappten Kampf gegen die Armen. Vor einem Untersuchungsausschuss
des philippinischen Senats sagte ein früheres Mitglied eines
Killerkommandos aus, dass Duterte in seiner Zeit als Bürgermeister in
Davao eigenhändig einen Menschen erschossen und etliche Morde in
Auftrag gegeben haben soll: "Es ist ihm zuzutrauen. Todesschwadrone
waren zu seiner Zeit in Davao allseits bekannt am Werk", sagt Reyes
Escober. Die Aussage sieht sie jedoch kritisch: "Im
Untersuchungsausschuss dominiert die vormalige Regierungskoalition
Liberal Party, die Duterte mit allen Mitteln am Zeug flicken will.
Das untergäbt die Glaubwürdigkeit."
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