(ots) - Das nordfranzösische Calais ist ein anschaulicher
Beweis für den Graben zwischen Politiker-Versprechen und der
Wirklichkeit. Frankreich sei "kein Land der wilden Lager", verkündete
Präsident François Hollande bei seinem Besuch in der Hafenstadt am
Ärmelkanal. Genau dort, wo sich auf erschütternde Weise erleben
lässt, dass es durchaus wilde Lager gibt - nämlich in Form einer
riesigen Zeltstadt, in der Menschen in unwürdigen Verhältnissen
hausen. Nicht umsonst heißt sie "Dschungel". Und dieser Dschungel ist
eine Schande in einem Land, das zu den reichsten der Welt gehört und
sich gerne als Hüter der Menschenrechte hervortut. Die Lage in
Calais, wo die meisten Flüchtlinge nach Großbritannien wollen, ist
nicht nur ein französisches Problem. Zu Recht verweist Paris auf die
Mitverantwortung Londons, das sich bislang damit begnügt,
Abschottungssysteme zu finanzieren, um die ungewollten Neuankömmlinge
fernzuhalten. In Calais zeigt sich die Notwendigkeit europäischer
Zusammenarbeit, einer gemeinsamen Strategie, um mit der großen Anzahl
der Fliehenden umzugehen. Und zwar auf effiziente und zugleich humane
Art und Weise.
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