(ots) - Xanthe Hall, Atomwaffenexpertin der deutschen
Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhinderung des
Atomkrieges (IPPNW), hat sich enttäuscht über die Haltung der
deutschen Regierung im Prozess um ein weltweites Atomwaffenverbot
gezeigt: "Wir haben die Befürchtung, dass Deutschland den Prozess um
ein Atomwaffenverbot weiter blockieren wird", sagte Hall der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Mittwochsausgabe). Vor einigen Tagen habe Österreich sich bereit
erklärt, bei der UNO einen Antrag einzubringen. Dieser ruft die
Delegierten der Vollversammlung dazu auf, für 2017 eine sogenannte
Verhandlungskonferenz zum Atomwaffenverbot einzuberufen. Ein
Meilenstein für die Friedensbewegung. "Wir sehen es momentan als
unsere Hauptaufgabe an, die deutsche Regierung dazu zu bringen, sich
bei der Frage um die Verhandlungskonferenz für ein Atomwaffenverbot
wenigstens zu enthalten", so Hall über das Programm ihrer
Organisation für die nächsten Wochen und Monate. Um den Druck auf die
deutsche Regierung zu erhöhen, hatte die IPPNW am Montag zusammen mit
acht Organisationen aus dem Gesundheitsbereich einen Appell an die
Bundesregierung gerichtet. Auch die Bundesärztekammer und die
deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hatten diesen
Vorstoß für ein Atomwaffenverbot unterstützt.
Hall wird am kommenden Wochenende an dem "Weltfriedenskongress"
des International Peace Bureaus (IPB), des ältesten globalen
Friedensnetzwerkes, teilnehmen. Dort wird sie den Workshop zur Lage
der nuklearen Abrüstung moderieren.
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