(ots) - Zum ersten Mal hat sich der Bruder des Berliner
Piratenpolitikers Gerwald Claus-Brunner, Dietwald Claus, öffentlich
geäußert. Im stern schildert er die traumatische Kindheit seines
Bruders. "Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von
Gerwald", sagte er dem Magazin. "Er hätte gestoppt werden können. Und
müssen."
Der Piratenpolitiker Gerwald Claus-Brunner hatte vor zwei Wochen
einen jungen Mann getötet, den Leichnam mit einer Sackkarre in seine
Berliner Wohnung transportiert und sich dort später selbst das Leben
genommen.
Im stern schildert Dietwald Claus die hochproblematische Kindheit
der Geschwister. Sie hätten unter der rechtsradikalen Erziehung ihrer
Eltern gelitten. Die Eltern seien Anhänger der völkischen und
rechtsextremen "Ludendorffer"-Gemeinschaft.
Sein älterer Bruder sei früh durch Gewalt aufgefallen. "Gerwald
wurde jähzornig, impulsiv, er verlor einfach die Kontrolle." In der
Schule habe er Türen eingetreten, auf dem Hof der Eltern Tiere
gequält. Es sei auch nicht das erste Mal gewesen, "dass Gerwald aus
unerwiderter Liebe komplett durchdreht", sagte Dietwald Claus. Als
Gerwald im Teenager-Alter von einem Mädchen abgewiesen wurde, habe er
Steine an deren Hauswand geworfen. Bei der Bundeswehr habe sich
Claus-Brunner in einen Vorgesetzten verliebt, dieser habe ihn aber
zurückgewiesen und als "Schwuchtel" verhöhnt, woraufhin sein Bruder
ihn geschlagen habe. Er sei deswegen unehrenhaft aus der Armee
entlassen worden.
Die Entscheidung, im stern öffentlich über seinen Bruder zu
sprechen, habe er aus tiefer Ãœberzeugung getroffen. "Ich will, dass
diese Geschichte dazu beiträgt, dass Stalking-Opfer in Deutschland
besser geschützt werden."
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