(ots) - Der Wetterexperte Jörg Kachelmann leidet bis heute
unter den Folgen des Vergewaltigungsvorwurfs durch seine frühere
Geliebte Claudia D. vor sechs Jahren und seine damals vier Monate
dauernde Untersuchungshaft. In der aktuellen Ausgabe des "stern"
schildert er in einem Interview: "Geblieben ist, dass ich ein
unbehagliches Gefühl habe, wenn viele Menschen auf mich zukommen.
Wahrscheinlich eine Folge der Jagdszenen, als Fotografen auf das Auto
meiner Anwältin einstürzten, wenn sie mich in die Gerichtstiefgarage
fuhr."
Kachelmann, der 2011 vom Landgericht Mannheim freigesprochen
wurde, weil eine Vergewaltigung nicht bewiesen werden konnte, hatte
jetzt von seiner früheren Geliebten Schadenersatz gefordert. Das
Frankfurter Oberlandesgericht gab ihm Recht: Die Frau habe
"wissentlich eine unwahre Strafanzeige erstattet".
Kachelmann betont, er halte Vergewaltigung für "ein schreckliches
Verbrechen", das harte Strafen verdiene. Es gebe aber auch "Männer,
die zu Unrecht wegen Vergewaltigung verurteilt wurden und die daran
zerbrachen oder sogar starben, während man die angeblichen Opfer
bedauert hat."
Er selbst habe sich gewisse Vorsichtsmaßnahmen im Alltag
angewöhnt: "Ich im Aufzug, der hält, Frau will rein, bedeutet: ich
raus. Ich lasse die Türen offen, wenn ich mich mit einer Frau in
einem Zimmer aufhalte. Sicher ist sicher."
Kachelmann, der seit 2011 verheiratet ist und mit seiner Frau
Miriam einen kleinen Sohn hat, sagt, das Oberlandesgericht Frankfurt
habe ihm "das Vertrauen in die Justiz zurück gegeben."
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