(ots) - Ältere werden sich an Zeiten erinnern, als der
Himmel über Air Berlin grenzenlos erschien. Als ein Kind der
deutschen Teilung hat die Fluggesellschaft in den neunziger Jahren
die neue Freiheit genutzt. Manager wie Joachim Hunold und Hartmut
Mehdorn sahen schon am Horizont, wie ihre Air Berlin die Lufthansa
überholt. Ausgerechnet in dieser glorreichen Zeit wurden jedoch
schwerwiegende Fehler gemacht. Air Berlin wuchs und wuchs, wurde
Billig- und Premiumflieger, wollte Pauschalreisende und
Geschäftsleute als Kunden, mischte den innerdeutschen und den
internationalen Flugverkehr auf. Kurz: Air Berlin wollte alles,
statt auf einer Strecke die Nummer 1 zu sein. Entsprechend wurde die
Gesellschaft fast überall von den Spezialisten, die wie Ryanair mit
einem klaren Profil auftreten, abgehängt. In sieben der vergangenen
acht Jahre schrieb Air Berlin Verlust. Obgleich zwei Kranke selten
einen Gesunden ergeben, könnte die geplante Chartergesellschaft aus
Teilen von Air Berlin und Tuifly zum Fliegen kommen. Das läge dann
allerdings allein an den Hauptgesellschaftern Etihad und Tui und
deren strategischen Interessen.
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